Von Franz Herz
Malter. Die Talsperre Malter hat eine neue Attraktion. 13 Tretboote liegen seit dieser Woche an den Bootsstegen an der Eisoase in Paulsdorf und am Freibad Malter. Dafür haben sich zwei Betreiber abgesprochen. Mirko Göschel, der Betreiber der Eisoase, hat einen neuen Bootssteg gebaut und acht Tretboote gekauft. Klaus Kaiser, Geschäftsführer der Weißeritztal-Erlebnisgesellschaft, hat ebenfalls fünf Boote gekauft und in Malter den Bootssteg erweitert. Göschel hat rund 50 000 Euros investiert, Kaiser gut 20 000 Euro.
Göschel hat Boote angeschafft, die nach dem Vorbild von Autos gestaltet sind, Ferraris, VW Käfer oder Polizeiwagen liegen bei ihm am Bootssteg. Kaiser hat von einem See in der Nähe von Magdeburg fünf gebrauchte Schwäne aus Plastik erworben. Das sind aber keine Spieltiere, sondern Boote durchaus in der Größe eines VW-Käfers. Vier Leute haben darauf bequem Platz. Die müssen sich nur einigen, wer vorne sitzt und strampeln muss und wer sich entspannt auf den hinteren Sitzen in der Sonne fläzen darf. Viele der Boote haben sogar noch eine Rutsche, von der es direkt ins Wasser geht. Man kann sie also wie eine kleine Wasserinsel für den privaten Spaß in Familie oder im Freundeskreis nutzen.
Die beiden neuen Tretbootanbieter sind eigenständige Unternehmen, arbeiten hier aber zusammen. Es ist durchaus möglich, in Malter ein Tretboot zu leihen, an der Eisoase anzulegen und wieder nach Malter zurückzustrampeln. Umgekehrt ist so ein Ausflug von Paulsdorf nach Malter auch drin. Am Ende müssen die Gäste die Boote allerdings dorthin zurückbringen, wo sie diese ausgeliehen haben.
Die Boote woanders wieder abzugeben, funktioniert aus technischen Gründen nicht, wie Klaus Kaiser erklärt. Das gilt für Ruder- wie für Tretboote. Erfahrungsgemäß werden die meisten Boote in Malter ausgeliehen, weil dort die Bahnpassagiere ankommen. Wenn dann einige ihre Boote in Paulsdorf ließen, müssten die irgendwie zurückgebracht werden, sonst gäbe es in Malter bald keine mehr. Für den Rücktransport wäre ein Motorboot erforderlich. Das ist auf der Talsperre aber nur für Rettungseinsätze erlaubt, nicht für Transporte. Also sind die Wassersportler gefragt, dass sie selbst zurückrudern oder -strampeln.
Politprominenz als Testpersonen
Am Mittwoch wurden die neuen Tretboote feierlich übergeben. Landtagsvizepräsidentin Andreas Dombois (CDU) ist als Paulsdorferin sozusagen Nachbarin des Bootsstegs. Sie ist zur Einweihung gekommen, ebenso der Dippoldiswalder Oberbürgermeister Jens Peter (Freie Wähler). Sie haben gleich einmal eines der Boote getestet. Die Ferraris haben sie liegengelassen. Ins Polizeiboot wollten sie auch nicht steigen. Schließlich haben sie eines der gelben Käfer-Modelle für ihre Testfahrt ausgesucht. Und beide haben sich nach vorne gesetzt und fleißig gestrampelt. Nach einer kleinen Runde kehrten sie zurück zum Steg, wo sie mit etwas Nachhilfe durch Mirko Göschel ihren Wasserkäfer auch wieder sauber an seinen Liegeplatz bugsierten. „Das macht Spaß“, kommentiert Peter die Runde.
Andrea Dombois sieht im Tretbootfahren eine gute Entspannung zugleich gepaart mit sportlicher Herausforderung. „Das ist wieder ein Pluspunkt für die Talsperre. Dabei ist es enorm, was es inzwischen ringsum alles an Angeboten gibt“, sagt sie.
Tretboote an der Talsperre Malter: acht Boote an der Eisoase 12 Euro/Stunde. Fünf Boote am Freibad Malter, 10 Euro/Stunde.