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Festerling soll Haft antreten

Einst stand sie auf der „Pegida“-Bühne, später setzte sie sich nach Osteuropa ab. Jetzt soll Tatjana Festerling ins Gefängnis.

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Dresden. Die ehemalige Pegida-Frontfrau und Oberbürgermeister-Kandidatin Tatjana Festerling soll offenbar ins Gefängnis. Hintergrund sei ein nicht bezahlter Strafbefehl wegen Hetze und Beleidigung, berichtete die Dresdner Morgenpost am Donnerstag, nachdem Festerling selbst den Fall bereits einen Tag eher öffentlich machte. Demnach hat die 54-Jährige von der Vollzugsabteilung die Ladung zum Ersatzhaftantritt im Chemnitzer Frauengefängnis bekommen, den entsprechenden Bescheid stellte Festerling online. Die Staatsanwaltschaft Dresden bestätigte die Echtheit des Schreibens.

Bis spätestens 9. April soll sich Festerling nun zum Antritt von 120 Tagen Haft melden. Dem Strafbefehl waren umstrittene Äußerungen über Flüchtlinge und Politiker vorausgegangen. Das Dresdner Amtsgericht hatte Festerling 120 Tagessätze zu je 25 Euro in drei Fällen - zweimal Volksverhetzung und einmal Beleidigung - auferlegt. Mit der Verfahrensgebühr summiert sich das auf 3 073,50 Euro. Doch Festerling kann das nicht zahlen, bittet ihre Anhänger online um Spenden.

Um die einst in Pegida-Kreisen recht bekannte Festerling war es seit dem Zerwürfnis zwischen ihr und Pegida-Führer Bachmann etwas ruhiger geworden. Mitte 2016 meldete sie sich mit einem Appell an die „Männer Europas“ aus Bulgarien, später demonstrierte sie gegen die Pegida-Spitze. Mittlerweile fungiert sie als Gesicht der Splittergruppe „Festung Europa“. (szo/epd)