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Fette Karpfen aus dem Gondelteich

Großenhains Fischereikollektiv fischte jetzt am Naturerlebnisbad ab. Es gab manchen Zuschauer und eine Überraschung.

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© Ronny Haarig/Facebook

Von Kathrin Krüger-Mlaouhia

Mülbitz. 600 kleine Speise- und Schuppenkarpfen waren im Frühjahr als Satzfische in den zwei Hektar großen Gondelteich gesetzt und regelmäßig gefüttert worden. Nun sollte sich vor Tagen herausstellen, was aus ihnen geworden ist. Für die diesjährige Fischernte war das Teichwasser allerdings nicht vollständig abgelassen worden. „Das liegt am Freibad“, sagt Claus Hocke vom Anglerverein Rödertal, der das Abfischen mit seinem Fischereikollektiv schon viele Jahre für den Angelservice Dresden (AVD), den Pächter, übernimmt. Die Schlammdicke müsse noch untersucht werden. Denn der Gondelteich soll im Zuge der Badsanierung mit entschlammt werden.

Doch auch, wenn Claus Hocke deshalb noch etwa eine Tonne Fisch im Teich vermutet, sei das Abfischen ein Erfolg gewesen. „Wir haben etwa 1300 Kilo Karpfen und Weißfische herausgeholt“, sagt Claus Hocke. Der schwerste Fisch wog immerhin zwölf Kilo. Der Zeitpunkt des Abfischens war so gewählt, dass die Tiere nicht mehr so aktiv sind, weil es kälter geworden ist. Claus Hocke dankt noch mal allen, die halfen. Früher sei das Abfischen des Gondelteiches einfacher gewesen. „Da gab es einen Ablass in die Flutrinne und eine Fischgrube, in der sich die Tiere sammelten“, erinnert sich Hocke. Heute müssen die Fischer die Netze teilweise durch den Schlamm ziehen. 1,20 Meter tief stünde im Normalfall das Wasser des Gondelteiches. Die Schlammschicht könnte an manchen Stellen noch mal so hoch sein. Die letzte Entschlammung war im Jahr 2000. Eine Fischgrube könne nun aber aus Kostengründen nicht mehr eingerichtet werden, so Hocke.

Auch Besatz für Angelgewässer

Was ist nun aber mit den Fischen passiert? Die Karpfen kamen in die Hälteranlagen der Teichwirtschaft Zschorna, die ebenfalls vom Angelservice Dresden bewirtschaftet wird. Dort werden sie verkauft (s. Infokasten). Allerdings dienen die Fische auch dem neuen Besatz der Angelgewässer. Vor allem die Weißfische – Perlfische oder Rotaugen – gehen als Besatz für die Angler in die Große Röder. Der Name Fischereikollektiv existiert übrigens schon seit Anfang der 60er Jahre. Damals wurde die heute etwa neun Mann starke Gruppe durch den Kreisfachausschuss gegründet. 1984 wurde sie unter Leitung von Siegfried Richter sogar als bestes Fischereikollektiv der DDR ausgezeichnet. Zander, Hecht, Schleie und Welse wurden schon damals aus dem Gondelteich geholt. Dass seit zwei Jahren hier gar nicht mehr gegondelt wurde, sei den Fischen aber praktisch gar nicht aufgefallen. „Das stört sie nicht“, weiß Claus Hocke. Schlittschuh fahren sei allerdings Stress für die Tiere. Doch das war auf dem Gondelteich die vergangenen Jahre sowieso verboten.