Dresden
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Feuer sollen Aprikosen schützen

Die Obstbauern des Vorwerks Podemus gehen erstmals einen ungewöhnlichen Schritt. Denn nachts könnte es für ihre Bäume gefährlich werden.

Von Peter Hilbert
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Hier brennen Feuer am Weinberg von Schloss Wackerbarth, um die empfindlichen Reben zu schützen. Dieses Bild könnte es bald auch auf der Briesnitzer Obstplantage am Wirtschaftsweg geben.
Hier brennen Feuer am Weinberg von Schloss Wackerbarth, um die empfindlichen Reben zu schützen. Dieses Bild könnte es bald auch auf der Briesnitzer Obstplantage am Wirtschaftsweg geben. © Norbert Millauer

In den vergangenen kalten Nächten hatten an Weinbergen im Elbtal Feuer gebrannt. Damit wollten die Winzer die empfindlichen Reben vor Frösten schützen. Wird es in der Nacht zum Dienstag wieder so kalt, dann werden auch auf der Obstplantage des Vorwerks Podemus am Briesnitzer Wirtschaftsweg Feuer lodern. Das ist das erste Mal, dass die Obstbauern diesen Schritt gehen, erklärt Stephan Wiemer, der die Abteilung Obstbau des Vorwerks leitet. Auf dem rund zehn Hektar großen Briesnitzer Nordosthang unweit des Zschonergrundes werden Aprikosen, Pfirsiche, Pflaumen, Mini-Kiwi und Äpfel angebaut. „Bei den Aprikosen sind bereits kleine Früchte da. Sie sind noch empfindlicher gegen Nachtfrost als die Blüten“, sagt Wiemer. Vor allem die Aprikosen sollen mit den nächtlichen Feuern geschützt werden.

Erste Schäden an kleinen Früchten

Zu diesem drastischen Schritt hatten sich die Podemuser in vorangegangenen Frühjahren noch nicht entschlossen. „Wir hatten die Schäden in Kauf genommen oder einfach Glück gehabt“, beschreibt er die Praxis. Ob die Feuer angezündet werden, will Wiemer aber erst im Verlaufe des Montags entscheiden, wenn eine noch genauere Wetterprognose vorliegt. Bei Nachttemperaturen um null Grad geschieht das aber auf jeden Fall. Etwa alle zehn Meter wird dann eine Eimerladung hölzerner Hackschnitzel entzündet. Ein Teil der Aprikosen sei bereits durch Nachtfrost in der vergangenen Woche geschädigt. „Wir werden alles tun, damit die Früchte nicht komplett abfallen“, sagt der Abteilungsleiter. Schließlich seien die Briesnitzer Aprikosen ein stark gefragtes Produkt. „Das sind Früchte mit einer Top-Qualität, die man sonst nirgends bekommen kann.“ Der Vorteil sind die kurzen Wege. Werden die Aprikosen an einem Tage geerntet, werden sie am nächsten bereits in der Filiale verkauft.

Müssen Feuer entzündet werden, bittet er die Anwohner um Verständnis für die starke Rauchentwicklung. Sie wurden wie auch die Feuerwehr bereits informiert.