Radeberg
Merken

Feuerwehr sammelt für Krebs-Patienten

Bei einer Party von Radio PSR in Radeberg soll eine hohe Spendensumme zusammenkommen. Mit dem Geld werden Leukämiekranke unterstützt.

 3 Min.
Teilen
Folgen
Frank Höhme, Chef der Radeberger Feuerwehr, ruft alle Radeberger auf, am Montag, dem 8. April, um 17 Uhr auf den Marktplatz in Radeberg zu kommen.
Frank Höhme, Chef der Radeberger Feuerwehr, ruft alle Radeberger auf, am Montag, dem 8. April, um 17 Uhr auf den Marktplatz in Radeberg zu kommen. © Bernd Goldammer

Radeberg. In einer Woche wird es auf dem Marktplatz in Radeberg voll. Richtig voll. Mehrere Hundert Menschen, wenn nicht ein paar tausend Radeberger werden sich am Montag, dem 8. April, versammeln. Das wünschen sich Frank Höhme, Chef der Radeberger Feuerwehr, und seine Kameraden. Denn die Aktion dient einem guten Zweck. An dem Tag ist der Radiosender PSR in der Bierstadt zu Gast und ruft zum großen Wettbewerb auf. Welche Freiwillige Feuerwehr in Sachsen schafft es, innerhalb einer Woche, die meisten Menschen zu mobilisieren? Live dabei: Steffen Lukas und das Plattenbauorchester. Je mehr Menschen bei der Spontan-Party dabei sind, desto mehr Geld spendet der Radiosender für die Freiwillige Feuerwehr Radeberg. Pro Person gibt es einen Euro. „17 Uhr wird ein Foto vom Marktplatz gemacht. Auf diesem Bild werden dann die Menschen gezählt. Je mehr drauf sind, umso mehr überweist PSR dann an uns“, sagt Frank Höhme. An dem Tag sendet PSR von 5 bis 10 Uhr aus dem Feuerwehrgerätehaus in Radeberg. Das ist noch nicht alles. Zusätzlich können alle Fans die Radeberger Feuerwehr per Handy unterstützen. Ab Freitag, dem 5. April, läuft ein Voting über die „mehrPSR-App“. Die Freiwillige Feuerwehr, die am Ende die meisten Stimmen bekommt, darf sich über den Titel „Radio PSR Sachsenmeister 2019“ freuen. Für den Sieger verdoppelt der Sender den Spendenbetrag. Das Besondere in Radeberg: Die Feuerwehrleute wollen den Betrag nicht für sich verwenden, sondern wiederum spenden. „Wir werden die Summe der Deutschen Stammzellenspenderdatei übergeben. Damit soll krebskranken Menschen geholfen werden“, sagt Frank Höhme.

Radeberger Kamerad war erkrankt

Hintergrund der Spende ist die Erkrankung eines Kameraden. Bei Alexander Lehnert, seit 2006 stellvertretender Stadtwehrleiter der vier Radeberger Feuerwehren, wurde vor einiger Zeit Leukämie diagnostiziert. Er hat inzwischen einen passenden Stammzellenspender gefunden. Aber während seiner Behandlung lernte er viele Menschen kennen, die dringend passende Stammzellen benötigen. „Wir wollen, dass die Stammzellenspenderdatei möglichst vielen Patienten helfen kann. Deshalb stellen wir ihnen das Geld zur Verfügung.“

Zusätzlich planen die Feuerwehrleute eine eigene Aktion. Sie haben für Sonnabend, den 13. April, eine Veranstaltung organisiert, bei der sich Stammzellenspender registrieren lassen können. Sie findet von 10 bis 18 Uhr in der Stolpener Straße 12 in Radeberg statt. Nun ruft er gemeinsam mit seinen Kameraden zur Spende auf. Alexander Lehnert und die anderen Kameraden hoffen, dass auch zu diesem Termin viele Menschen kommen. An der Aktion können sich alle gesunden Personen beteiligen, die einen festen Wohnsitz in Deutschland haben und zwischen 17 und 55 Jahre alt sind. Bitte Personalausweis mitbringen. Der Test ist über eine Mundschleimhautprobe mit einem Wattestäbchen möglich. Blut muss keins abgenommen werden. Die Schleimhautprobe wird genetisch untersucht. Stimmen bei einem Spender die notwendigen Gene mit einem Leukämie-Patienten überein, wird der Spender zu einem späteren Zeitpunkt zur Stammzellenspende eingeladen. Dabei wird dann Blut abgenommen. Daraus werden dann die Stammzellen geerntet. Die Spende ist schmerzfrei.

Alle 45 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch an einer Form von Leukämie, also Blutkrebs. Dies ist eine bösartige Erkrankung der weißen Blutkörperchen, die vom Knochenmark ausgeht. Für viele Patienten ist die Übertragung von Stammzellen die einzige Heilungsmöglichkeit. (SZ/td)

www.stammzellspenderdatei.de