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Feuerwehr testet Wassersperre

Ein Schweizer Unternehmen führt am alten Real-Markt in Freital einen Plastikdamm vor. Der könnte bei Hochwasser eingesetzt werden.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Tobias Winzer

Freital. Wie kann man bei Hochwasser möglichst schnell einen Fluss bändigen? Oder was tun, wenn ein Auto in einen Fluss stürzt, die Strömung aber zu wild ist, um zu helfen? Bei der Beantwortung dieser Frage könnte ein gelber Schlauch helfen, die die Freitaler Feuerwehr am Mittwoch am ehemaligen Real-Markt getestet hat. Zu der Vorführung, an der auch mehrere umliegende Feuerwehren teilnahmen, hatte ein Schweizer Unternehmen, das die sogenannte Wassersperre vertreibt, eingeladen. Per Wasserschlauch wurde dazu auf dem betonierten Real-Platz ein künstlicher Wasserlauf geschaffen.

Die Wassersperre funktioniert recht simpel. Das schlauchartige Gebilde kann zum Beispiel quer in einen Fluss gelegt werden. Durch die Strömung fließt das Wasser in den offenen Teil des Schlauches und füllt diesen. Ein kleiner Damm entsteht, hinter dem im Rettungsfall zum Beispiel ein in den Fluss gestürztes Auto geborgen werden könnte. Das Auslegen der Wassersperre geht wesentlich schneller als das Verlegen von Sandsäcken. Außerdem werden weniger Helfer gebraucht. In Freital könnte die Wassersperre zum Beispiel auch gebraucht werden, um Bäche kurzzeitig anzustauen und um wiederum Löschwasser abzupumpen. Sinnvoll wäre der Einsatz des Schlauchs auch, wenn Öl auf Gewässern schwimmt und eingedämmt werden muss.

Ob die Stadt Freital das System namens „Water-Gate“ tatsächlich kauft, ist aber noch offen. „Wenn das Ergebnis dieser Vorführung überzeugt, könnte eine Beschaffung in Betracht kommen und eingeplant werden“, so Rathaussprecher Matthias Weigel. Prinzipiell schaue sich die Stadt bei Bedarf für neue Feuerwehr-Ausrüstung bei verschiedenen Herstellern um und lasse sich geeignete Lösungen präsentieren.