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Großbrand in Dresden: Feuerwehr beendet nach drei Tagen den Einsatz

Nach dem Feuer im Dresdner Industriegelände nennt die Polizei Erkenntnisse zur Brandursache. Die Feuerwehr meldet, dass der Brand gelöscht ist. Nun laufen die Aufräumarbeiten. Das Wichtigste im Überblick.

Von Christoph Springer & Georg-Dietrich Nixdorf & Luisa Zenker & Dirk Hein
 9 Min.
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Die Löscharbeiten der Feuerwehr im Dresdner Industriegelände sind weiterhin nicht vollständig abgeschlossen.
Die Löscharbeiten der Feuerwehr im Dresdner Industriegelände sind weiterhin nicht vollständig abgeschlossen. © Archiv/Roland Halkasch

Dresden. Nachdem Freitagnacht ein Großbrand im Industriegelände ausgebrochen ist, musste die Feuerwehr bis Montag die lodernden Flammen bekämpfen. Auch in der Nacht zum Dienstag waren die Einsatzkräfte vor Ort, um brennde Papierballen zu löschen.

Zum Dienstagmorgen melden die Retter nun, dass die Löscharbeiten abgeschlossen sind. Die Feuerwehr hat das Areal am Montagabend gegen 19 Uhr formal an den Eigentümer übergeben, der nun in den kommenden Tagen die Räumarbeiten übernimmt. Derweil läuft die Spendenkampagne der betroffenen Künstler, denn mehr als hundert Proberäume wurden durch den Brand zerstört. Bisher wurden mehr als 18.000 Euro Spenden eingesammelt.

Das ist am Montag am Industriegelände geschehen

Montag, 18.20 Uhr: Die Feuerwehr arbeitet noch immer am Industriegelände nach dem Großbrand. Laut Sprecher Michael Klahre sind zehn Einsatzkräfte an der abgebrannten Lagerhalle, um die Glutnester zu sichern. "Sie untersuchen und räumen weiter raus, gegebenfalls löschen sie weiter." Bis morgen Früh werden sie mindestens im Einsatz sein, so der Sprecher der Feuerwehr.

Montag, 16.35 Uhr: Mehr als 16.000 Euro Spenden haben die Kulturschaffenden bereits erhalten, deren Proberäume am Industriegelände abgebrannt sind. "Die Dresdner Club- und Kulturlandschaft ist seit der Nacht von Freitag auf Samstag nicht mehr dieselbe", erklärt das Dresdner Klubnetz dennoch.Sie suchen nun neue Räume für die Szene. Im Gespräch dazu sind zum Beispiel die alte Spielstätte des TJG. Mehr dazu erfahren Sie in diesem Beitrag.

Montag, 13.20 Uhr: Die Polizei ist sich sicher: Das Feuer in der Lagerhalle ist nicht absichtlich gelegt worden. Vorsätzliche Brandstiftung schließen die Ermittler bereits kurz nach dem Wochenende als Ursache aus. Ob die Ursache nun Leichtsinn war, etwa eine brennende Kippe oder Feuerwerk den Brand ausgelöst hat, ist noch nicht klar. Auch ein technischer Defekt ist als Ursache für den Großbrand nicht ausgeschlossen.

Montag, 8.30 Uhr: Die Feuerwehr hat einen Wasserwerfer in der Halle aufgestellt. Wie die Einsatzkräfte auf Twitter mitteilen, seien weiterhin Glutnester unter den Trümmern, die gelöscht werden müssen. Ebenso sollen am Montag die Aufräumarbeiten weitergehen, zehn Feuerwehrleute aus der Wache in der Albertstadt, die nicht weit entfernt ist von der Halle, sind noch vor Ort.

Die Bevölkerungswarnung wurde aufgehoben. Das heißt, es besteht keine Gefahr mehr durch den Brandrauch. Das gilt für die Umgebung, im Industriegelände, etwa an der Straße "An der Eisenbahn" sind Geruchsbelästigungen aber weiter möglich.

Montag, 6.50 Uhr: Feuerwehrleute haben am Sonntagabend bis zum Einbruch der Dunkelheit gegen 22 Uhr Glutnester abgelöscht. Bis zum Morgen waren nun nach Angaben der Einsatzkräfte Kameraden der Feuer- und Rettungswache Striesen zur Brandwache vor Ort.

So haben wir am Sonntag berichtet:

Sonntag, 19 Uhr: Die Stadt gibt bekannt, dass Messtrupps unterwegs sind, um die Schadstoffbelastung in der Luft zu überprüfen. Im Umkreis von 2.000 Metern um die Straße "An der Eisenbahn" werden die Menschen weiterhin gebeten:

  • Fenster und Türen geschlossen zu halten
  • Lüftungs- und Klimaanlagen abzuschalten
  • den Aufenthalt im Freien auf ein Minimum zu beschränken

Sonntag, 14.50 Uhr: Laut Stadt und Feuerwehr sind zwei neue Brandherde aufgeflammt. Feuer und Rauch nehmen zu. Die Kolleginnen und Kollegen der Wache Albertstadt haben eine Drehleiter nachgefordert und die Löschmaßnahmen eingeleitet.

Sonntag, 12 Uhr: Hoffnung für viele Musiker und Künstler: Die gesamte Ostseite des Gebäudes, in der sich hauptsächlich die Probenräume von Musikern befinden, sind durch eine Brandwand vom Brandherd abgeschottet. Sowohl der Wasserschaden als auch der Raucheintrag seien in diesem Bereich sehr gering geblieben.

Sonntag, 11.15 Uhr: Die Polizei hat die Ermittlungen der Ursache des Feuers übernommen. Dies würde einige Zeit in Anspruch nehmen, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Höhe des entstandenen Schadens kann noch nicht beziffert werden.

Die Feuerwehr teilte am Sonntag mit, dass hauptsächlich die Müllanlage gebrannt habe. Dieser Bereich sei einsturzgefährdet und es gebe dort noch immer Brandherde. Der "Sektor Evolution"-Club sei vor einer vollständigen Zerstörung durch Flammen bewahrt worden. Wie groß die Schäden durch Löschwasser seien, konnte aber noch nicht beziffert werden.

Die Polizei ermittelt nach dem Großbrand im Dresdner Industriegelände. Dies wurde einige Zeit in Anspruch nehmen, so die Beamten am Sonntag.
Die Polizei ermittelt nach dem Großbrand im Dresdner Industriegelände. Dies wurde einige Zeit in Anspruch nehmen, so die Beamten am Sonntag. © xcitepress

Sonntag, 10 Uhr: Die Dresdner Feuerwehr warnt und informiert vor Falschmeldungen, die im Zusammenhang mit dem Großbrand veröffentlicht wurden. "Wir verstehen die Sorge vieler Mieterinnen und Mieter des Brandobjektes die gern wissen möchten, ob und wie ihr Hab und Gut vom Brand betroffen ist", heißt es in einem Statement.

Es gibt demnach vermehrte Hinweise und Anfragen, dass Mieter, welche eventuell im Brandobjekt angemietet haben, sich am Sonntagfrüh bei der Einsatzleitung melden sollen und dann eine Begehung möglich wäre. "Das ist eine Falschmeldung", sagt Feuerwehrsprecher Michael Klahre. Mehr dazu in diesem Beitrag .

Samstag, 23 Uhr: Um das Risiko des Halleneinsturzes einzudämmen und um unentdeckte Glutnester besser zu erreichen, reißen Feuerwehr und Technisches Hilfswerk (THW) am Abend Teile des zerstörten Gebäudes ein. Man sei in enger Absprache mit dem Eigentümer, so die Feuerwehr.

Die Maßnahmen würden eine Zunahme der Rauchentwicklung zur Folge haben, infolgedessen die Warnung der Bevölkerung nach wie vor aktuell sei. Auch in den Nachstunden sei mit Brandgeruch im Umkreis von mehreren Kilometern zu rechnen.

Die Feuerwehr bittet die Dresdner diesbezüglich von Anrufen über den Notruf 112 abzusehen.