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Film ab für den „Hauptmann“

Der auch in Obercunnersdorf gedrehte Film „Der Hauptmann“ ist nun in Kinos zu sehen. Zittau macht dabei den Anfang.

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© Archivfoto: Bernd Gärtner

Von Daniela Pfeiffer

Obercunnersdorf. Ach, der Hauptmann kommt. Da habe ich als Komparse mitgespielt. Solche erfreuten Sätze hat Erika Heine in den vergangenen Tagen schon ein paarmal gehört. Seit die Inhaberin des Görlitzer Offkinos am Klosterplatz das Filmplakat zu „Der Hauptmann“ in ihrem Schaufenster angebracht hat, wo sie ihn ab 29. März für mindestens zwei Wochen zeigt. Im Zittauer „Filmpalast“ ist der Film bereits zu sehen.

Vor einem Jahr – im Frühjahr 2017 – machte die Crew um Regisseur Robert Schwentke in Görlitz, Großschönau, Obercunnersdorf und Königshain Station, bevor es weiter zu Dreharbeiten in Polen ging. In Görlitz war wieder einmal die Altstadt Kulisse für das in schwarz-weiß gedrehte Kriegsdrama, das auf einer wahren Geschichte basiert. Im Görlitzer Umland war zwei Wochen lang das Basislager – auf dem Königshainer Schlossgelände nämlich. In und um Königshain wurde auch gedreht. Die Dreharbeiten in Obercunnersdorf sorgten vor fast genau einem Jahr für Umleitungen und Straßensperrungen in Obercunnersdorf, sodass auch die Linienbusse Schlenker fahren mussten.

Auch in Großschönau machten die Filmemacher Station. Der junge Schweizer Max Hubacher spielt den Deserteur Willi Herold in der Endphase des Zweiten Weltkrieges. Als er eine Offiziersuniform findet und sie anzieht, beginnt seine Wandlung. Denn Herold merkt, dass Kleider Leute machen und welche Möglichkeiten sich als Offizier für ihn ergeben. Er entwickelt sich schließlich zu einem Kriegsverbrecher.

Beim San Sebastián International Film Festival 2017 war „Der Hauptmann“ als bester Film nominiert, zudem wurde Florian Ballhaus mit dem Jurypreis für die beste Kamera ausgezeichnet.

Auch im Görlitzer Filmpalast auf der Jakobstraße ist man stets bemüht, die Filme zu zeigen, die in der Region gedreht wurden. So wird auch der „Hauptmann“ im Filmpalast der Neißestadt im Programm stehen.

Auch ein weiterer Film, für den in Görlitz die Kameras surrten – „Papa Moll“ – sei bereits angefragt, eine Antwort seitens des Verleihs stehe aber noch aus. „Papa Moll“ ist ein Schweizer Kinderfilm, der am 12. April in deutschen Kinos startet. Etliche Szenen wurden im Herbst 2016 im historischen Sudhaus der Görlitzer Landskron Brauerei gedreht.