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Filzen in der blauen Pause

Interessierte haben sich in der Stauchitzer Oberschule ein Bild von den Angeboten gemacht. Der vernetzte Unterricht kommt an.

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© André Braun

Von Tina Soltysiak

Stauchitz. Sie sehen aus wie das Innere eines Überraschungseis – nur mit Hose und Gesicht. Die „Minions“. Es gibt sie als Kuscheltier als Plastikfigur. Und in gefilzter Variante. Die haben die Fünftklässler der Oberschule „Anne Frank“ in Stauchitz angefertigt. Beim Tag der offenen Tür hat Julia gemeinsam mit ihren Klassenkameraden den Besuchern gezeigt, wie das Filzen mit gefärbter Schafwolle funktioniert. „Jeden Donnerstag filze ich in der blauen Pause“, erzählt die Zehnjährige. Die blaue Pause ist ein Angebot für die Fünft- und Sechstklässler. Unter fachkundiger Anleitung können die Kinder zweimal pro Woche ihren Interessen nachgehen: Es gibt Sport-, Kreativ-, Spiel- und Förderangebote.

Für die Siebtklässler wird etwas Ähnliches angeboten. Es nennt sich dann Lernzeit. „Die Schüler können ihre Hausaufgaben erledigen, Fremdsprachen am Computer lernen, mit Lehrern sprechen. Es wird ein Lesetraining angeboten“, zählt Fachlehrerin Ines Haberstock auf.

Besonders froh ist die Bildungseinrichtung auf den Schulklub. „Etwa 30 Prozent unserer Schüler nutzen ihn regelmäßig“, sagt Ines Haberstock. In Stauchitz werden derzeit rund 340 Schüler von 28 Lehrern unterrichtet, sagt der stellvertretende Schulleiter Rüdiger Lorenz.

Zahlreiche Eltern sind mit ihren Viertklässlern in die Oberschule gekommen, um sich über die Angebote in Stauchitz zu informieren. Besonderes Interesse weckt dabei der vernetzte Unterricht. Der geht weit über den fächerverbindenden Unterricht, wie er an anderen Schulen praktiziert wird, hinaus. Derzeit ist Barock das Thema. Die Schüler haben einen Ausflug nach Dresden gemacht, um auf den Spuren von August dem Starken zu wandeln. Nicht nur Kunst, Geschichte und Musik werden so direkt erlebbar. „Die Schüler studieren zum Beispiel auch einen Barocktanz ein“, erklärt Ines Haberstock. Ihre Kollegin Heike Möbius ergänzt: „Beim vernetzten Unterricht kommt es auch viel auf Teammanagement an – sowohl der Lehrer als auch der Schüler.“