Merken

Flammen wüten in Wallroda

Am frühen Freitagmorgen fackelte eine Landwirtschaftshalle ab. Nun geht die Angst vor einem Feuerteufel um.

Teilen
Folgen
© Rico Löb

Jens Fritzsche

Wallroda. Der Brandgeruch war Freitagmorgen bis nach Radeberg zu riechen. Und auch die Rauchsäule stand so hoch, dass auch sie weit übers Rödertal zu sehen war.Kurz nach sechs Uhr morgens stand plötzlich eine fast tausend Quadratmeter große Landwirtschafts-Halle am Sommerweg in Wallroda lichterloh in Flammen. Zwei Traktoren und ein Mähdrescher waren hier untergestellt –  zudem lagerten laut Polizei auch rund 40 Strohballen hier. Wie es heißt, könnte das Feuer zunächst im Bereich des Strohs ausgebrochen sein und bahnte sich von hier aus seinen Weg. Wenig später stürzten durch die Flammen zerstörte Teile der Dachkonstruktion ein, was die Löscharbeiten massiv erschwerte.

Der Brand in Wallroda im Bild

Immerhin 66 Feuerwehrkräfte aus insgesamt sieben Wehren der Umgebung waren ausgerückt. „Der Zeitpunkt war ja ein sehr problematischer“, so zum Beispiel Radebergs Feuerwehrchef Frank Höhme. Denn kurz nach um sechs Uhr morgens seien natürlich gerade in den kleineren Orten die meisten Feuerwehrkräfte auf Arbeit, mitunter auch ein Stück entfernter, erläutert er. Die Radeberger kämpften dabei gemeinsam mit den Feuerwehrleuten aus Wallroda, Arnsdorf, Fischbach, Kleinwolmsdorf und Großerkmannsdorf gegen die meterhohen Flammen. Für Anwohner habe dennoch keine Gefahr bestanden, da die Scheune ein wenig abseits und damit weit genug entfernt von der Wohnbebauung stand, heißt es im Polizeibericht dazu.

Gegen acht Uhr war der Brand dann endgültig unter Kontrolle. Doch die in der Halle untergestellten Maschinen konnten nicht mehr gerettet werden – wie Polizeisprecher Michael Günzel erklärt, gehe man dabei auch bei der Halle von einem Totalschaden aus. Eine genaue Schadenssumme könne er aber noch nicht nennen.

„Es ist ein Drama, was da passiert ist“, sagt Arnsdorfs Bürgermeisterin Martina Angermann (SPD) schockiert. „Auch, weil es ja innerhalb weniger Wochen nun schon zum zweiten Mal in Wallroda brennt“, spielt sie darauf an, dass im Arnsdorfer Ortsteil vor gut zwei Wochen schon einmal riesige Strohballen auf einem Feld angezündet worden waren. Ob nun auch beim gestrigen Feuer Brandstiftung im Spiel sein könnte, darüber will die Bürgermeisterin nicht spekulieren. „Klar ist jedenfalls, wenn das Unternehmen unsere Hilfe braucht, werden wir versuchen, es zu unterstützen“, fügt Martina Angermann an. Wobei sie als eine „sehr tröstliche Geste“ empfindet, „dass schon kurz nach dem Ausbruch des Feuers zahlreiche Nachbarn vor Ort waren, um dem Betroffenen zu helfen“. Das begeistert auch Volker Winter von der Fischbacher Feuerwehr, der gestern den Einsatz leitete: „Diese Hilfe war unglaublich wichtig, denn die Nachbarn haben mit ihrer Technik das Stroh auseinander gezogen, damit wir löschen konnten“, beschreibt er. Bis zum späten Nachmittag dauerte das Ganze im übrigen an. Immer wieder flammte Feuer auf. „Der Ort rückt zusammen, das ist klasse“, schwärmt der Fischbacher Wehrleiter. Und meint damit auch Antje Schutzeichel vom Wallrodaer Café Variado, die die Helfer mit Kaffee und Kuchen versorgte.

Ob es sich um einen technischen Defekt oder doch um Brandstiftung handelt, sollen nun die Ermittlungen ergeben. Erste Erkenntnisse seien bereits gesammelt worden, heißt es. Zudem soll auch der Brandursachenermittler zum Einsatz kommen, „sobald das möglich ist“, fügt Polizeisprecher Michael Günzel an.