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Flixbus als Konkurrenz für den „Mittelsaxen“?

Regiobus wird seine einzige Fernbuslinie verändern. Der Halt in Nossen fällt ab Februar weg. Der Verband zeigt sich gelassen.

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© Dietmar Thomas

Von Tina Soltysiak

Döbeln/Nossen. Die einzige Fernbuslinie von Regiobus ist der „Mittelsaxe“, der Freiberg und Leipzig verbindet. Aufgrund gesunkener Nachfrage hatte Regiobus die Fernbuslinie 756 vor gut einem Jahr ausgedünnt, die Zahl der Fahrten reduziert. Nach dem letzten Kenntnisstand sollte der Bus seit Dezember ohne Zwischenhalt in Nossen in die Messestadt fahren. „Aus genehmigungsrechtlichen Gründen wird die Veränderung wahrscheinlich erst zum 5. Februar, dem ersten Tag der Winterferien, umgesetzt“, erklärte Henning Schmidt, Fachbereichsleiter Verkehr bei der Regiobus Mittelsachsen GmbH. Die bisherige Anbindung der Linie an den „Muldentaler“, der zwischen Freiberg über Nossen nach Döbeln verkehrt, fällt damit weg. Für Regiobus ist das ein Versuch, die Linie am Leben zu halten.

Dass die Flixbus Dach GmbH nun mit dem Sommerfahrplanwechsel ab dem 26. April einen Haltepunkt in Nossen anfährt, sehen die Verantwortlichen im Verkehrsverbund Mittelsachsen (VMS) gelassen. „Eine Konkurrenzsituation zum Öffentlichen Personennahverkehr besteht nicht. Der Fernbus hält an keiner der regionalen Haltestellen, die von den in Nossen verkehrenden Busunternehmen angefahren werden“, begründete VMS-Sprecherin Jeanette Kiesinger. Mit dem Flixbus sind von Nossen aus – genauer gesagt dem Shell-Autohof an der A 4-Anschlussstelle Siebenlehn – auf direktem Weg lediglich Erfurt, Frankfurt, Heidelberg, Jena und Mannheim erreichbar. „Hinsichtlich der Linie 756, die zwischen Freiberg und Leipzig verkehrt, gibt es also keine Haltestellen oder Streckenabschnitte, die von beiden Buslinien bedient werden“, ergänzte sie.

Eine Anfrage seitens der Firma zur Einrichtung eines Haltepunktes in Nossen habe es beim VMS nicht gegeben. „Generell sind aber ohnehin die in der Region Nossen verkehrenden Regionalbusunternehmen die richtigen Ansprechpartner hinsichtlich der Anpassung von Fahrplänen“, so Jeanette Kiesinger. Dass es keine Nachfrage diesbezüglich gab, hatte eine Sprecherin des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) bereits am Donnerstag auf DA-Nachfrage mitgeteilt.

Ein weiterer Hintergrund zu den Veränderungen auf der Linie 756 sei die Tarifgestaltung. Denn bisher müssen die Reisenden auf dem Abschnitt Freiberg - Nossen den VMS-Nahverkehrstarif zahlen, zwischen Nossen und Leipzig galt der Fernverkehrstarif. „Pauschal wird es für die Reisenden günstiger“, hatte Regiobus-Geschäftsführer Michael Tanne Ende des vergangenen Jahres dem DA gesagt. (mit DA/mf)