Fünf Jahre ist es her, dass drei Worte die deutsche Gesellschaft fast gespalten haben. Vor allem syrische Flüchtlinge waren zu Tausenden durch die offene Grenze nach Deutschland gekommen und mussten kurzfristig untergebracht werden. Die einen hießen sie willkommen, die anderen demonstrierten vor Flüchtlingsunterkünften.
Die Stimmung hat sich verändert
Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel Anfang September 2015 den umstrittenen Satz "Wir schaffen das". Der Riss, der dem folgte, ist noch heute zu spüren: in sozialen Medien, auf Demonstrationen, in der Stadt, auf dem Dorf, zwischen Familienmitgliedern. Auch die Arbeit der Medien hat sich verändert, seit Journalisten fast täglich dem Vorwurf der "Lügenpresse" ausgesetzt waren.
Was geschah damals? Was haben wir daraus gemacht? Wie ging es weiter? Nach rund 70.000 Flüchtlingen im Jahr 2015 hat Sachsen im vorigen Jahr nur noch 6.000 Asylbewerber aufgenommen. Die EU hat ihre Außengrenzen wieder fest geschlossen. In einer Artikelserie wird sächsische.de beleuchten, wie sich die Flüchtlingssituation in Sachsen und Deutschland seither entwickelt.
Bisher in dieser Serie erschienen:
- Derzeit kommen die meisten Flüchtlinge aus Venezuela Jedes Jahr kommen weniger Asylbewerber nach Sachsen. Viele haben keine Perspektive auf ein Bleiberecht. Von Andrea Schawe
- In Heidenau ist die Schwellenangst geblieben Vor fünf Jahren wurde Heidenau zum Synonym für Ausländerhass. Von der explosiven Stimmung ist auf den Straßen nichts mehr zu spüren. Ein Ortsbesuch. Von Karin Großmann
- Angekommen: Fünf Flüchtlinge erzählen „Wir schaffen das“ ist jetzt fünf Jahren her. Tausende Menschen kamen nach Sachsen. Fünf erzählen, wie es ihnen und ihren Familien ergangen ist. Von Franziska Klemenz
Es wird Zeit für mehr Nüchternheit Nach dem Flüchtlingssommer 2015 ist hierzulande Ruhe eingekehrt. Aber wer glaubt, die Not der Flüchtlinge gehe ihn nichts an, irrt sich. Ein Kommentar. Von Karin Schlottmann
Sigmar Gabriel und die Mär vom "Pack" Wie der Auftritt des Vizekanzlers in Heidenau bis heute verdreht wird – und was Politiker aus der Geschichte lernen können. Von Marcus Thielking
Tausende Flüchtlinge haben Arbeit in Sachsen Restaurants und Fahrradwerkstätten profitieren von den Neuen. Die Ausbildung ist allerdings schwierig. Von Georg Moeritz
"Es gab keinen Applaus" Lars Werthmann hat im Sommer 2015 den Aufbau der Zeltstadt in Dresden für Flüchtlinge organisiert. Der Einsatz erinnerte ihn an Zustände im Nahen Osten. Von Tobias Wolf
"Es kommt auf Deutschland an" Der Migrationsforscher Gerald Knaus über die Chancen für ein zweites EU-Türkei Abkommen und wie den Griechen geholfen werden könnte. Ein Interview von Nora Miethke.