Chemnitz. Trotz hoher Flüchtlingszahlen gibt es in den sächsischen Großstädten bislang kaum Abstriche an Leistungen für die Bürger. Das ergaben Anfragen bei den Stadtverwaltungen in Chemnitz, Dresden und Leipzig. Am kürzesten fiel die Antwort in Chemnitz aus. „Es gibt derzeit noch keine Einschränkungen im Service für die Bürger. Die Stadt Chemnitz versucht dies auch weiterhin zu vermeiden“, teilte Thomas Liebert von der Pressestelle des Rathauses mit.
Das Dresdner Ordnungsamt meldete lediglich Einschränkungen beim Außendienst. Wegen einer verstärkten Bestreifung der Innenstadt könne man sich nicht mehr im gebotenen Umfang um andere Kontrollen kümmern. Es sei aber nicht so, dass man Bürgerbüros wegen der Asylbewerber schließen musste, oder dass es Leistungseinschränkungen im Bürgeramt gebe, sagte eine Sprecherin der Verwaltung. Bei einigen Dienstleistungen würden sich aber die Bearbeitungszeiten verlängern. Die Dresdner Einwohner nehmen das bisher gelassen hin. Ein größerer Anstieg von Bürgerbeschwerden sei nicht zu verzeichnen.
In Leipzig gab es Änderungen der Öffnungszeiten in einem von 12 Bürgerämtern, um die Anmeldeverfahren für Asylbewerber von den sonstigen Anmeldeverfahren für die Bürger zu trennen. Die Stadt zog aus anderen Bereichen etwa 20 Betreuer ab, die sich nun um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge kümmern. Zumeist beteffe das Erzieherinnen aus Kitas. Um den Personalschlüssel einzuhalten, soll dort mehr Personal eingestellt werden, hieß es. „Die Bevölkerung merkt davon nur den Personalwechsel, aber keine Einschränkung“, sagte Sprecher Christoph Sorger. Beschwerden von Bürgern seien in Leipzig bislang nicht eingegangen. (dpa)