Meißen. Nach dem Brandanschlag auf die geplante Flüchtlingsunterkunft in Meißen soll das Haus in mehreren Monaten wieder genutzt werden können. Der Landkreis hält an seinen Plänen fest, in dem Gebäude Asylbewerber unterzubringen. „Wir hoffen, dass das Haus im Spätherbst wieder beziehbar ist“, sagte eine Sprecherin des Landratsamtes am Dienstag. Der Vertrag mit dem Bauunternehmer, von dem das Landratsamt das Gebäude gemietet habe, werde aufrechterhalten. Nach ersten Schätzungen belaufen sich die Schäden in dem vierstöckigen Mehrfamilienhaus auf rund 150 000 Euro. Gutachten müssten aber noch abgewartet werden, hieß es.
Feuerwehreinsatz in Asylunterkunft
Unbekannte hatten in der Nacht zum Sonntag ein Feuer in dem noch unbewohnten Gebäude gelegt. Die Polizei schließt einen extremistischen Hintergrund nicht aus. In dem vierstöckigen Mehrfamilienhaus sollten bis zu 35 Asylbewerber in acht Wohnungen unterkommen. „Bisher haben wir mit der dezentralen Unterbringung in Meißen gute Erfahrungen gemacht“, sagte die Sprecherin des Landratsamtes. Umso mehr seien alle entsetzt und schockiert gewesen.
Unterdessen haben Staatsanwaltschaft und das Operative Abwehrzentrum (OAZ) nach Drohungen gegen den Hauseigentümer Ermittlungen aufgenommen. Bauunternehmer Ingolf Brumm erstattete Anzeige, weil er Morddrohungen erhalten hatte. „Die richteten sich gegen mich, meine Familie und auch meine Firma“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Er sprach von „braunem Terror.“
Die Drohungen habe er per Mail und auch am Telefon erhalten. „Ich werde mich aber nicht unterkriegen lassen“, kündigte der Bauunternehmer an. Er will das Haus so schnell wie möglich sanieren und für Flüchtlinge erneut instand setzen. (dpa)