Von Maria Fricke
Mulda/Oberbobritzsch. Die Flutschutzmaßnahmen im Oberlauf der Freiberger Mulde lassen weiter auf sich warten. Vor 2017 ist nicht mit dem Beginn des Baus des Hochwasserrückhaltebeckens in Oberbobritzsch zu rechnen. Und das, obwohl schon jetzt die ersten bauvorbereitenden Maßnahmen abgeschlossen worden sind. In der kommenden Woche soll, so Katrin Schöne, Sprecherin der Landestalsperrenverwaltung (LTV), die S 188 wieder freigegeben werden. Die Straße wurde für die Verkehrssicherheit während der Bauzeit des Beckens vorbereitet.
Für den Bau des eigentlichen Beckens werden zurzeit die Ausführungsplanungen erstellt. Nach aktuellem Stand kann es nach wie vor erst 2017 mit dem Bau des Dammbauwerkes losgehen, sagt Katrin Schöne. Vier Jahre werde dann an dem Becken gearbeitet. Mit einer Fertigstellung ist demnach nicht vor 2021 zu rechnen. Die beiden Klagen, die gegen den Planfeststellungsbeschluss der Landesdirektion Sachsen eingegangen sind, haben auf den Zeitplan keinen Einfluss, wie die Landesdirektion auf Anfrage mitteilte.
Die Grüne Liga Sachsen sowie der Naturschutzbund hatten gegen das Baurecht Klage eingereicht. Diese sind zuletzt von den Klägern ausführlich begründet worden. „Aktuell erarbeitet die Landesdirektion Sachsen hierzu die Erwiderung“, so eine Sprecherin. Da das Amt die sofortige Vollziehung des Beschlusses angeordnet hat, können die Klagen den Baubeginn aber nicht verhindern.
Für das Becken in Mulda und einen Überleitungsstollen von der Freiberger Mulde zu diesem Becken liegt bisher noch nicht einmal Baurecht vor. Mit diesem rechnet die Landestalsperrenverwaltung frühestens im Juli 2018. Mit dem Vorhaben verbunden seien hohe naturschutzfachliche Anforderungen, begründet LTV-Sprecherin Schöne. Eventuelle Verzögerungen aufgrund der Komplexität des Verfahrens will sie nicht ausschließen. Frühestens 2019 sei in Mulda mit dem Baubeginn zu rechnen. Sollte es keine Klagen gegen das Baurecht geben.