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Förderstopp trifft auch Straßen in Roßwein

Die neue Abwasserleitung zur Wunderburg ist verlegt. Nun geht es mit dem Bau der Stützmauer weiter. Der Ausbau der Weststraße liegt erstmal auf Eis.

Von Heike Heisig
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Der Kanal in der Straße „Zur Wunderburg“ in Roßwein ist neu verlegt. Jetzt geht es an den Bau der maroden Stützmauer.
Der Kanal in der Straße „Zur Wunderburg“ in Roßwein ist neu verlegt. Jetzt geht es an den Bau der maroden Stützmauer. © Dietmar Thomas

Roßwein. Erst Mitte Januar hatten die Mitarbeiter der Firma LFT aus Ostrau mit dem Tiefbau in der Straße „Zur Wunderburg“ begonnen. Mittlerweile ist der Abwasserkanal verlegt. Es liegen Leerrohre für einen späteren Breitbandausbau in der Erde. Trotzdem gibt es dort noch einiges zu tun.

So gilt es, eine marode Stützmauer am Rande der hangigen Straße zu erneuern. Das wird die nächsten Wochen in Anspruch nehmen, sagt Roßweins Bauamtsleiter Dirk Mehler. Dafür wird eine Spezialfirma herangezogen.

Insgesamt ist das Arbeiten auf dieser schmalen Straße eine Herausforderung für Handwerker und Anlieger gleichermaßen. So können nur kleine Baufahrzeuge und Bagger zum Einsatz kommen. Die Anwohner gelangen nicht immer zu ihren Grundstücken. Die Nutzer von Gärten in der benachbarten Anlage müssen einen Umweg fahren.

Trotzdem: Die Anwohner seien froh, dass der Ausbau läuft. Das hat Bürgermeister Veit Lindner (parteilos) ebenfalls gehört. Und er weiß auch genau, weshalb. „Die Straße ist schon so lange in so schlechtem Zustand, dass sie in den 1990er-Jahren schon einmal angefasst werden sollte“, erzählt er.

 Damals war aber von einem kompletten Neubau der Stützwände ausgegangen worden. Das habe die Baukosten dermaßen in die (Millionen-)Höhe getrieben, sodass entschieden wurde, das Projekt liegenzulassen.

Auch 2019 war der Kommune der Ausbau zunächst zu teuer gewesen. Die Ausschreibung wurde wiederholt, brachte aber selbst als Winterbaustelle nur eine geringe Kostenersparnis. Letztlich haben die Stadträte den Auftrag für 325.000 Euro vergeben. Das ist mehr als kalkuliert.

 Deshalb gibt es zwischen möglichen und den bewilligten Fördermitteln in Höhe von 200.000 Euro einen Differenzbetrag. „Daher bauen wir, solange das Geld reicht“, so Mehler bei der Auftragsvergabe Ende 2019.

Daran hat sich bis heute nichts geändert. Eine Antwort auf das nachträglich beantragte Fördergeld hat die Kommune noch immer nicht erhalten. Und angesichts der landesweiten Absage des Freistaates bei Straßenbauförderungen schaut der Amtsleiter auch nur mit kleinen Erwartungen in die Post.

Genauso sieht es für die Weststraße aus. Die wollte die Kommune in diesem Jahr in Angriff nehmen. Staatliche Zuschüsse dafür sind seit Monaten beantragt. „Eine Förderung scheint 2020 aber unwahrscheinlich. Deshalb gehe ich davon aus, dass dieses Bauvorhaben in diesem Jahr nichts wird“, so Dirk Mehler.

Auf der Straße „Zur Wunderburg“ geht aber zunächst noch etwas. Dem Stützmauer- folgt der Straßenbau. Vorgesehen ist, die Fahrbahn zu pflastern, die Randbereiche herzurichten und auch die Straßenbeleuchtung zu erneuern.