Bischofswerda
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Fotoclub zeigt die Seele der Bäume

In Rammenau werden im Alten Gefängnis Fotos und in der Schmiedescheune Bilder ausgestellt – zu sehen ab Gründonnerstag.

Von Manuela Paul
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Geht man zu den Bäumen, wird der Schalter auf Ruhe und Entspannung umgelegt. Das wollen die Mitglieder des Fotoclubs in ihrer diesjährigen Ausstellung in Rammenau bildlich vermitteln.
Geht man zu den Bäumen, wird der Schalter auf Ruhe und Entspannung umgelegt. Das wollen die Mitglieder des Fotoclubs in ihrer diesjährigen Ausstellung in Rammenau bildlich vermitteln. © Tommy Sauer

Rammenau. Bäume sind nicht einfach nur totes Holz und weit mehr als Sauerstoffproduzenten, Rohstofflieferanten und Schattenspender. Sie haben eine Seele. Das wissen die Mitglieder des Bischofswerdaer Fotoclubs Kontrast. Sie haben versucht, die Seele der Bäume mit der Kamera einzufangen. Wie diese aussieht, das können Besucher ab Gründonnerstag ergründen.

35 Fotografien stellten die Hobbylichtbildner zu diesem philosophischen Thema zusammen. Teils seien es Aufnahmen aus alten Beständen, teils wurden sie extra für diese Ausstellung geschossen, verrät Holger Wächter, Chef des elfköpfigen Clubs. Bis auf einen haben sich alle Mitglieder an der Schau beteiligt. Die jungen ebenso wie die alten. Denn das ist eine Besonderheit der Truppe: Sie umfasst drei Generationen. Wolfgang Prescher – mit 83 Jahren der Alterspräsident der Freizeitfotografen – könnte ganz locker der Opa von Theresa Oswald sein, die mit ihren 26 Lenzen die Jüngste im Bunde ist. Und selbst Neuzugang Tommy Sauer, der erst seit letzter Woche Club-Mitglied ist, stellt bereits mit aus. Weitere Freizeitfotografen sind übrigens jederzeit willkommen. Wer Interesse an diesem kreativen Hobby hat, sollte einfach mal beim nächsten Clubabend in den Räumlichkeiten des Netzwerkes für Kinder- und Jugendarbeit in Bischofswerda vorbeikommen, empfiehlt Theresa Oswald. Möglich ist dies beispielsweise am 14. Mai oder 11. Juni, jeweils 19 Uhr.

Die Jahresausstellung des Fotoclubs hat Tradition. Dass das jeweilige Thema – eingedenk des bekanntesten Rammenauer Sohnes Johann Gottlieb Fichte, einen philosophischen Hintergrund hat, auch. Und doch gibt es dieses Jahr zwei Neuheiten, verrät Grit Schülke, die für den Tourismus in der Gemeinde zuständig ist. Zum einen zieht sich die Schau diesmal runter, bis in den Scheunenteil. Zum anderen gibt es eine akustische Untermalung, die per Bewegungsmelder aktiviert wird. Dabei erfahren die Besucher ganz nebenbei viel Interessantes über das Leben der Bäume und können sich davon inspirieren lassen. „Mal sehen, wie das ankommt.“

Ausstellung widmet sich dem Hofnarr

Eröffnet wird die Ausstellung im Alten Gefängnis traditionell am Donnerstag vor Ostern um 17 Uhr. Das Gefängnis befindet sich nahe des Dorfplatzes in Richtung Barockschloss. Ausgestellt wird natürlich auch wieder in der Alten Schmiede am Dorfplatz. Dort sind diesmal Bilder des Hobbymalers Dieter Schöne und seiner Enkeltochter Johanna zu sehen. Motto der Schau, die unmittelbar nach der Ausstellung des Fotoclubs eröffnet wird, ist „Semper fröhlich, niemals traurig“. Sie widmet sich dem Hofnarren Joseph Fröhlich, der beim sächsischen König August dem Starken angestellt war, um die gelangweilte Hofgesellschaft zu unterhalten.

Hofnarr Fröhlich hat es dem Rammenauer angetan, und so malte Dieter Schöne nicht nur zum Thema, sondern er trug auch eine Menge interessanter Erkenntnisse zusammen, entdeckte beispielsweise auch an einer der Decken im Rammenauer Schloss ein Bild des Narren. Der Hobbymaler führt auf Wunsch auch Gruppen durch seine Ausstellung, freut sich Grit Schülke. Beide Schauen sind bis Oktober täglich 10 bis 18 Uhr zu sehen. Eintritt wird nicht erhoben. Spenden zum Erhalt der Einrichtungen sind aber willkommen.