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Frankenberg hofft auf Besucherandrang

Die Stadt im Mittelsachsen richtet in diesem Jahr die Landesgartenschau aus. Für viel Geld sind zwei Parkanlagen und ein bauliches Highlight entstanden.

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Die ersten Blumen blühen auf der Landesgartenschau in Frankenberg/Sachsen.
Die ersten Blumen blühen auf der Landesgartenschau in Frankenberg/Sachsen. © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Frankenberg. Die Frühblüher entfalten ihre Pracht, die Knospen an den jungen Bäumen sind grün: In Frankenberg hält der Frühling Einzug. Knapp zwei Jahre nach dem ersten Spatenstich auf einer Industriebrache öffnet am Samstag (20. April) die 8. Landesgartenschau. Bis zum 6. Oktober präsentiert die mittelsächsische Stadt 170 Tage lang auf gut 12 Hektar Fläche zwei neu geschaffene Parkanlagen. "Alle bisherigen sieben Landesgartenschauen haben zu nachhaltigen Investitionen in den jeweiligen Städten geführt", sagte Sachsens Umwelt- und Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt (CDU) der dpa.

Aus oft jahrelang vernachlässigten Flächen seien neue, für Touristen interessante Freizeit-, und Naherholungsgebiete entstanden, sagte er. Die Lebensqualität für die Bürger sowie die ökologische Qualität und biologische Vielfalt der Flächen hätten sich verbessert.

In Frankenberg haben sich Stadt und Freistaat das einiges kosten lassen. Mit rund 25 Millionen Euro ist die achte Schau die bislang teuerste in Sachsen. Bislang hatte Reichenbach im Vogtland vor zehn Jahren mit 20 Millionen Euro die Nase vorn. Frankenberg musste nun allein einen 15-prozentigen Anteil von 3,8 Millionen Euro stemmen, der Freistaat steuerte 3,5 Millionen Euro bei.

Aus Sicht des Umweltministeriums ist das gut angelegtes Geld. "Das früher unzugängliche Gelände am Mühlbachtal im Zentrum der Stadt sowie Abbruch- und Brachflächen der ehemaligen Industrieanlagen am Zschopauufer sind heute das blühende Gelände der Landesgartenschau", sagte Ressortchef Schmidt.

©  Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa
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Wo früher die Bettenfabrik VEB Lisema stand und nach fast 150 Jahren zur Ruine verkam, haben Gärtner ebenso ein neues Pflanzenparadies erschaffen wie im Mühlbachtal. Zuletzt wurden rund 60000 Frühjahrsblüher in den Boden gebracht. Zuvor sind bereits etwa 500 Bäume, 5000 Sträucher, mehr als 20000 Stauden und 150000 Blumenzwiebeln gepflanzt worden.

Beide Anlagen werden durch eine geschwungene Schrägseilbrücke für Fußgänger und Radfahrer über die Bundesstraße 169 verbunden. Daneben ist die Blumenhalle für Gartenschau-Geschäftsführer Jochen Heinz ein baulicher Höhepunkt der Schau. "Das sind schon zwei besondere Dinge, die wir auf Gartenschauen in Sachsen so noch nicht gehabt haben", sagte er.

Nun hofft er, möglichst viele Gäste anzulocken. Denn es werden fast eine Viertelmillion Besucher benötigt, um die laufenden Kosten zu decken. Der so genannte Durchführungshaushalt beträgt laut Heinz rund 5,3 Millionen Euro. Dieser müsse zu 80 Prozent über Eintrittsgelder refinanziert werden. Der Rest komme über Sponsoren- und Fördermittel. "Die schwarze Null ist erreicht, wenn wir 242000 Tageskarten verkaufen und 4500 Dauerkarten. Dann geht unser Haushalt auf", sagte Heinz. Die bisherigen Landesgartenschauen hatten zwischen 415000 und 569000 Besucher. (dpa)

Weitere Informationen zur Landesgartenschau in Frankenberg finden Sie hier.