Franz Beckenbauer hat sich erstmals selbst als möglicher Präsident der Europäischen Fußball-Union (Uefa) ins Gespräch gebracht und dadurch den Wahlkampf mit Michel Platini eröffnet. „Das Interesse ist da“, sagte Beckenbauer. Die Präsidentschaft für einen so erfolgreichen Verband wie die Uefa wäre „eine Herausforderung, die mich reizen könnte“. Das DFB-Präsidium hatte einstimmig beschlossen, Beckenbauer um eine Kandidatur für die Nachfolge des Schweden Lennart Johansson zu bitten. Bisher galt der Franzose Michel Platini als einziger Kandidat für den zweitwichtigsten Posten im Weltfußball.
Nach Ansicht von WM-Organisationschef Beckenbauer ist Grundvoraussetzung für eine Kandidatur aber, dass die vierte Amtsperiode Johanssons tatsächlich dessen letzte ist. „Gegen Lennart würde ich nie antreten“, erklärte der 59-Jährige. Der Schwede hatte allerdings schon mehrfach angekündigt, sich nicht mehr zur Wiederwahl stellen zu wollen.
Klarheit forderte Beckenbauer, dessen vierte Amtszeit als Präsident des FC Bayern München im November 2006 endet, auch in der Frage, wann die Präsidenten-Wahl stattfindet. Auf dem nächsten Uefa-Kongress am 21. April in Tallin könnte der europäische Verband den Wahlkongress um ein Jahr auf 2007 verschieben. Damit würde die Uefa ihre Präsidentschaftswahlen dem Rhythmus des Weltverbandes Fifa anpassen und verhindern, dass die WM 2006 in Deutschland von einem Wahlkampf überschattet wird. (dpa)