Dankeschön-Fest für Freitals große Geburtstagsparty

Das erste Oktoberwochenende 2021 war nicht nur ausgesprochen spätsommerlich warm und sonnig, viele Freitaler dürften es aus ganz anderen Gründen in Erinnerung behalten. Bunt, friedlich, fantasievoll - drei Tage war der Neumarkt Mittelpunkt, als die Stadt ihr 100. Gründungsjubiläum mit einem rauschenden Fest feierte.
Das ist jetzt gut acht Monate her, aber im Rathaus hat man dieses Stadtfest und viele andere große und kleine Initiativen zum Stadtgeburtstag nicht vergessen. Als Dankeschön an die vielen ehrenamtlichen Helfer, an Vereine, Projektgruppen, Initiatoren und Sponsoren lud Oberbürgermeister Uwe Rumberg am Freitagabend zu einem Empfang ein.
Geladen waren rund 600 Gäste, darunter neben den Helfern auch Vertreter aus der Wirtschaft und Stadträte. Man konnte gemeinsam noch einmal zurückblicken auf das Geburtstagsjahr, das noch nicht vorbei ist.
Mit einem Workshop fing alles an
Denn aufgrund der Vorschriften während der Corona-Pandemie wurden einige Aktivitäten kurzerhand in dieses Jahr verlegt - schließlich wird Freital erst Anfang Oktober 101 Jahre alt. Die Europameisterschaft im Speed Down, landläufig Seifenkistenrennen genannt, ist so ein Beispiel. Sie wird nun am letzten Juliwochenende stattfinden.
Doch zurück zum Anfang. 2019 trafen sich in der Lessingschule erstmals etliche Freitaler zu einem Workshop. Sie waren einem Aufruf gefolgt. Es ging darum, was man alles zum 100. vorbereiten könnte. Volksfest, Radrennen, Wanderungen, Ausstellungen, Bücher, Denkmale, eine Jubiläumsbriefmarke - damals war vieles im Gespräch. Manches musste gestrichen werden, doch es blieb eine lange Liste.

Es waren dann Hunderte Freitaler, die teils privat, teils mit Vereinen die Ideen ausformten und schließlich umsetzten. Dafür wurde eigens ein Projektbüro gegründet, an der Spitze besetzt mit Thoralf Gorek und Katrin Voigt.
Das Projektteam unter Gorek und Voigt koordinierte, finanzierte und organisierte schließlich die vielen Aktivitäten. An 191 Personen und Vereine wurden 127.000 Euro Fördermittel ausgereicht. "Das zeigt, wie eifrig das Jubiläumsjahr von den Freitalerinnen und Freitalern mitgeplant und vorbereitet worden ist", dankte Freitals Erster Bürgermeister Peter Pfitzenreiter am Freitagabend allen Mitwirkenden.
Bäume, Eisenbahn und Obstbrand
Viele waren noch einmal gekommen, um sich selbst ein bisschen feiern zu lassen. Der Bergbau- und Hüttenverein war mit dabei, das Umweltzentrum, die Windbergbahner, der Obstbrenner aus Birkigt - allein diese Namen zeigen, wie vielfältig Freitals Geburtstag war.
Wen sollte man zuerst erwähnen? Es war ein schwieriges Kunststück. Nennenswert ist wohl die Initiative des Umweltzentrums, 100 Bäume für die 100-jährige Stadt zu pflanzen. Es wurden dann deutlich mehr, bei knapp 150 steht die Zahl heute. Nachhaltiger geht es nicht.
Es entstanden in den vergangenen beiden Jahren auch mehrere Bücher, die sich mit der Historie Freitals befassten. Ein Kalenderprojekt des Familienzentrums Regenbogen zierte zwölf Monate lang so manche Zimmerwand. Das König-Albert-Denkmal auf dem Windberg wurde saniert, 100 Pflanzkübel aus Cortenstahl aufgebaut - aufgrund ihrer Rost-Optik heiß diskutiert - die Windbergbahn bekam einen neuen Haltepunkt. Sogar ein neues Freitallied wurde gedichtet und nebst Video über YouTube verbreitet.
Popkonzert zum Windbergfest 2022
Die Liste ließe sich fortsetzen, mehr als 100 Veranstaltungen einschließlich der Kulturalltage konnten trotz Corona-Pandemie durchgeführt werden. Ausfallen musste Sachsen größtes Volksfest - der Tag der Sachsen. Er wird sicherlich in absehbarer Zeit in Freital dennoch Station machen.
Was bleibt? Neben vielen Erinnerungen die Erkenntnis, gemeinsam viel bewegen zu können. "Das Wichtigste aber sind die Begegnungen, das Zusammenwachsen und das
Miteinander anpacken. Das Stadtjubiläum hat ungeahnte Fähigkeiten unserer
Freitaler gezeigt, hat Menschen zusammengebracht, die sich sonst vielleicht nie
begegnet wären, hat bewiesen, dass man gemeinsam stärker ist als allein. Das wird
uns auch weiter in der Zukunft tragen", sagte Peter Pfitzenreiter in seiner Ansprache.
Und für alle Freitaler gibt es am 9. September noch einen Nachschlag: Zum Windbergfest kommt die Münchner Freiheit nach Freital. Dann können alle noch mal mitfeiern, hoffentlich bei schönem Spätsommerwetter.