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Freitaler Bogenschützen sind die besten in Deutschland

Im nichtolympischen Verband sind die Sportler von SC Freital Spitze in allen Generationen. Das macht Spaß und hält gesund.

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Neue Deutsche Meister im Bogenschießen: David Jacobasch (l.) und Jonas Falz (M.). Marko Weiske
(alle SC Freital) wurde immerhin 13.
Neue Deutsche Meister im Bogenschießen: David Jacobasch (l.) und Jonas Falz (M.). Marko Weiske (alle SC Freital) wurde immerhin 13. © Egbert Kamprath

Die Bogenschützen von SC Freital sind mit zwei Titeln von ihren Deutschen Meisterschaften zurückgekehrt. Jonas Falz gewann bei den unter 15-Jährigen mit dem Jagdbogen und David Jacobasch war bei den Herren mit dem Kompositbogen erfolgreich. Damit wurden sie ihrer Favoritenrolle gerecht, denn sie standen auch in der Qualifikationsliste vorn. Jonas Falz verbesserte bei seinem Sieg sogar den von ihm selbst gehaltenen deutschen Rekord in seiner Altersklasse um drei Ringe.

Den Rekord zu knacken, war sein Ziel, teilt der Verein mit. Dafür trainiert der Dreizehnjährige seit seinem neunten Lebensjahr zweimal pro Woche. „Als ich im Herbst letzten Jahres meinen zweiten deutschen Rekord geschossen hatte, haben mich unsere Trainer motiviert, an der Sachsenmeisterschaft teilzunehmen“, erzählt er. Dort holte er gleich den Titel. "Da konnte ich die Deutschen Meisterschaften doch nicht auslassen“, erklärt er.

Ärztin empfiehlt Sport wegen niedrigen Blutdrucks

Zunächst versuchte sich Jonas Falz sportlich, wie so viele Jungs in seinem Alter, mit Fußball in der Schule. Schnell stellte er jedoch fest, dass das nicht sein Ding war. Über Informationen im Internet kam er dann auf das Bogenschießen in Freital. "Ich bin sehr froh und zufrieden, nicht nur wegen all der Titel, sondern auch, weil ich dort sehr gute Freunde gefunden habe“, sagt er.

Jonas Falz ist seit der Gründung des SC Freital 2020 erst der zweite Deutsche Meister bei den Bogenschützen. Der andere ist David Jacobasch. Im vorigen Sommer wurde er Deutscher Meister der Herren in der Kategorie 3D mit dem Primitivbogen. Der 39-Jährige begann 2006 bei den Dresdner Bogenschützen, nachdem ihm seine Ärztin empfohlen hatte, wegen seines niedrigen Blutdrucks Sport zu treiben. Dabei stellte er schnell fest, dass ihm dieser Sport liegt. „Seitdem habe ich immer was gefunden, um weiterzumachen, sei es die verschiedenen Disziplinen oder Turniere oder auch mal eine völlig andere Schießtechnik“, erzählt der zweifache Vater.

Die Konkurrenz im Verein treibt ihn dabei an. "Bisher hatte ich in den Vereinen immer jemanden, mit dem ich mir ein kleines Duell liefern konnte. Das motiviert und hält das Ganze spannend.“ Im Sommer möchte er gern seinen Titel verteidigen. Dass Jacobasch auch mit dem Kompisitbogen erfolgreich sein kann, das bewies er am vorigen Wochenende, als er Deutscher Meister bei den Herren wurde.

Olympische Spiele nicht erreichbar

Mit Marko Weiske war ein dritter Starter von SC Freital bei den Titelkämpfen dabei und wurde beachtlicher Dreizehnter. Er schießt seit sieben Jahren, davor war er im Reitsport aktiv. Dabei erlebte er mal Sportler in der Disziplin Bogenschießen vom Pferd. "Da hat mich das Bogenfieber gepackt. Am Bogenschießen fasziniert mich die Vielseitigkeit und die Kameradschaft der Schützen untereinander, selbst im Wettkampf. Für mich ist es ein herrlicher Sport und Ausgleich in der heute hektischen und stressigen Zeit“, erzählt der 52-Jährige.

Mit seiner Leistung bei den Deutschen Meisterschaften war er nicht ganz zufrieden. Bei früheren Turnieren hatte er schon mehr Ringe erreicht. „Es war schon Wahnsinn, was die ersten sechs in meiner Gruppe so abgeliefert haben. Da habe ich keine Chance“, schätzt er ein. „Umso mehr freut es mich für Jonas und David. Einfach nur Top.“

Jetzt könnte man meinen, in Freital trainieren die Olympiasieger von morgen. Doch der Deutsche Bogensportverband (DBSV), dem die Freitaler angehören, ist ein konkurrierender Verband zum Deutschen Schützenbund (DSB). Doch nur dieser bestimmt über Kaderathleten und die Entsendung deutscher Sportler zu Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen. Das trübt die Freude an ihrem Sport bei den Freitalern aber keineswegs, zumal im DBSV in mehr Bogenarten geschossen wird als im DSB. (SZ/gk)