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Freitaler Tafel bekommt Geldspende von Lidl

Damit die Tafel-Leute der Pappkarton-Flut Herr werden, kauften sie eine Presse. Das Geld dafür stammt größtenteils aus der Pfandflaschen-Aktion.

Von Annett Heyse
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Karin Rauschenbach bekommt von Lidl-Vertreter Ralf Liebich den Spendenscheck überreicht.
Karin Rauschenbach bekommt von Lidl-Vertreter Ralf Liebich den Spendenscheck überreicht. © Karl-Ludwig Oberthür

Für den einzelnen Kunden sind es mitunter nur ein paar Cent. Doch für die deutschen Tafeln ist der Druck auf den Spendenknopf an den Flaschenautomaten bei Lidl Gold wert. Nun konnte auch die Freitaler Tafel von der Aktion profitieren. Der Verein erhielt von Lidl eine Zuwendung von rund 4.800 Euro.

Das Geld und noch ein Eigenbeitrag von etwa 1.200 Euro fließt in den Kauf einer kleinen Papp-Presse. Diese sei für die Arbeit in der Ausgabestelle enorm wichtig, sagt Tafelchefin Karin Rauschenbach: "Bisher stapelten sich die Kartons und Pappen immer dem Laden. Immer stand das Zeug im Weg und wir mussten dann Mitarbeiter abstellen, die die Pappen zerlegten, kleinmachten und in die Tonne stopften."

Dabei, so gibt die Vereinsvorsitzende zu, sei man mit den Methoden nicht zimperlich gewesen. Um möglichst viel Pappe loszuwerden, kletterten Mitarbeiter in den Behälter und stauchten die Pappe mittels Körpergewicht zusammen. "Es bliebt trotzdem noch einiges übrig, das mussten wir bei einer Annahmestelle gebührenpflichtig entsorgen. Die Pappe kostete uns Zeit und Geld."

Spenden im Millionenbereich

Das Problem gibt es ab sofort nicht mehr. Die Presse steht bereits da und leistet ihren Dienst. Rauschenbach zeigt auf ein kleines Lager, wo bereits mehrere Pappballen liegen. "So gepresst können wir sie abgeben und bekommen dafür noch Geld."

Lidl unterstützt die Tafeln in Deutschland seit 2008 und arbeitet dafür mit deren Dachverband zusammen. Mittlerweile stehen in mehr als 3.200 Filialen rund 6.400 Pfandautomaten, an denen die Kunden bei Abgabe der Flaschen entscheiden können, ob sie das Geld spenden oder lieber einen Pfandbon ausgedruckt haben möchten.

"In Sachsen sind so bereits 1.5 Millionen Euro zusammengekommen. Diese wurden an die Tafeln weitergereicht, um Projekte oder Investitionen zu finanzieren", erläutert Ralf Liebich von der Lidl-Regionalgesellschaft Radeburg. 210 Projekte lokaler Tafeln seien in Sachsen bereits umgesetzt.

Deutlich größer sind die Dimensionen bundesweit. Da kamen in 15 Jahren 27 Millionen Euro zusammen. Dazu kommen dann noch Lebensmittelspenden aus Überbeständen, die Lidl ebenfalls an viele Tafeln vor Ort abgibt.

Für die Freitaler Tafel bringt die Unterstützung nicht nur eine Arbeitserleichterung mit sich. Ein Stück weit spürt man hier auch Anerkennung für das, was der Verein mit seinen Helfern hier nahezu täglich leistet. Die Tafel versorgt in Freital wöchentlich um die 1.000 Familien und Einzelpersonen mit günstigen Lebensmitteln. Die Nachfrage, sagt Vereinsvorsitzende Rauschenbach, sei vor allem durch die Ukraine-Flüchtlinge in den vergangenen Monaten rasant gestiegen.