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Freitaler Windbergdenkmal wird saniert

Das Reiterstandbild wird zunächst entsalzt. Dann bekommt das Pferd das fehlende Bein zurück. Klingt einfach, ist aber kompliziert.

Von Annett Heyse
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Das Reiterstandbild am Windbergdenkmal hat extrem gelitten, nun wird es erneuert.
Das Reiterstandbild am Windbergdenkmal hat extrem gelitten, nun wird es erneuert. © Karl-Ludwig Oberthür

Freitals Wahrzeichen liegt viele Meter über der Stadt, ist gut zu sehen, hat aber ein optisches Problem: Das Windbergdenkmal ist in die Jahre gekommen. Besonders dem Reiterstandbild hat die Witterung zugesetzt. Dem Pferd fehlt ein Bein, das Relief des Königs - zu sehen ist König Albert von Sachsen (1828 bis 1902) - bröckelt.

Nun wird es nach langer Vorbereitungszeit saniert. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, wurde das Standbild zunächst eingehaust. Es folgen eine Reinigung, eine Materialanalyse und dann eine Entsalzung des König-Albert-Denkmals. Dies geschieht in drei Zyklen von jeweils drei Wochen Dauer.

Anschließend werden Risse ausgebessert, an besonders gefährdeten Stellen der Stein verfestigt und fehlende Teile ergänzt. Dabei bekommt das Pferd auch das fehlende vierte Bein zurück.

Die Arbeiten sollen sich bis in den Oktober hinziehen. Die Kosten liegen bei 95.000 Euro, darunter kommen rund 31.000 Euro von der Unteren Denkmalbehörde. Wie die Stadt weiter mitteilte, bleibt die Aussichtsplattform während der Bauarbeiten weiterhin nutzbar.

Nach der Standbildsanierung ist das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt wieder vollständig hergestellt. Bereits vor einigen Jahren war das damals stark beschädigte und verwitterte Monument, auch dank zahlreicher Spenden, saniert und eine neue Bronzeplatte angebracht worden. Das Reiterstandbild am Fuße der stadtzugewandten Seite jedoch verblieb in einem beschädigten Zustand.

Der 17 Meter hohe Sandstein-Obelisk, der über der Stadt auf dem rund 350 Meter hohen Windberg thront, wurde 1904 fertiggestellt. Er ist dem bereits 1902 verstorbenen sächsischen König Albert gewidmet. Die Bewohner des Weißeritztals wollten damit ihre Dankbarkeit für die Hochwasserhilfe von 1897 ausdrücken.

1952 wurde das bereits stark in Mitleidenschaft gezogene Standbild zugemauert. Die Verblendung fiel erst 1995.

"Dass es uns gerade jetzt, im 100. Jahr unserer Stadtwerdung gelungen ist, das Standbild wieder in Ordnung zu bringen, ist ein wunderbares Geschenk zum Stadtgeburtstag", sagte Freitals Oberbürgermeister Uwe Rumberg (parteilos).