Es ist kunterbunt. "Die Herbstfärbung ist prächtig", beschreibt der Forstwissenschaftler Ulrich Pietzarka das alljährliche Phänomen des Indian Summer. Dieses Ereignis hält seit Anfang Oktober Einzug in das Nordamerika-Quartier des Forstbotanischen Gartens. Birken, Tulpenbäume, Rot-Eichen sowie der Zuckerahorn sorgen für ein Landschaftsbild in den verschiedensten Farbtönen.
Eigentlich ist die Pracht des Indian Summer nur im Norden der USA und Kanadas zu erleben. Doch im Jahr 2003 hat der Forstpark in Tharandt begonnen, Baumarten von dort anzupflanzen. Und seit 2015 entfaltet sich das Spektakel auch hier. "Wir waren selber überrascht, dass es auch in den Klimaten Mitteleuropas funktioniert", sagt Ulrich Pietzarka.
Als Indian Summer wird eine Schönwetterperiode im September und Oktober auf dem nordamerikanischen Kontinent bezeichnet. Ein langanhaltendes Hochdruckgebiet sorgt im nördlichen Teil der USA und Kanadas für einen strahlend blauen Himmel und warme Temperaturen. Das Phänomen wird jedes Jahr durch eine besonders intensive Blattverfärbung der Laub- und Mischwälder begleitet.
Warum gibt es den Indian Summer?
Dass die Färbung der exotischen Bäume so viel stärker ist als in mitteleuropäischen Wäldern, führt Ulrich Pietzarka auf die Artenvielfalt und das Klima zurück. So gebe es in den nordamerikanischen Wäldern eine viel größere Diversität an Gehölzen. Und durch das kontinentalere Klima seien auch die Sonnenstunden länger. Damit könne sich mehr Chlorophyll aufbauen, welches wiederum für die Blattverfärbung im Herbst verantwortlich ist.
Der Indian Summer ist noch bis zum ersten Frost zu bewundern. Auf öffentliche Führungen verzichtet der Forstbotanische Garten jedoch momentan aufgrund der Corona-Bestimmungen. Führungen für Kleingruppen sind auf Anfrage buchbar. Der Forstpark hat noch bis zum 31.Oktober täglich von 8 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist kostenlos. Spenden werden aber immer gern gesehen. Alle weiteren Informationen finden sich auf der Webseite.