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Zulassungsstelle Freital: Kritik an Termin-Politik

Noch immer sollen Bürger im Landratsamt vorab Termine vereinbaren. Manche verzweifeln, weil die Zeitfenster mit den Arbeitszeiten kaum zu vereinbaren sind.

Von Annett Heyse
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Wartebereich - so etwas gibt es noch in der Behörde, doch Wartezeiten sollen Vergangenheit ein.
Wartebereich - so etwas gibt es noch in der Behörde, doch Wartezeiten sollen Vergangenheit ein. © Karl-Ludwig Oberthür

Brigitt Reuter ist eigentlich die Ruhe in Person. Als Sozialpädagogin weiß sie, mit Konflikten umzugehen und dennoch die diplomatische Ausdrucksweise zu wahren. Doch beim Thema KfZ-Zulassungsstelle in Freital muss sie gestehen: "Ich bin gerade sehr verärgert." Man müsse die Bürokraten endlich mal wachrütteln, schiebt sie hinterher.

Reuter muss dringend in der Zulassungsstelle etwas klären. Doch beim Landratsamt gilt seit Monaten: nur mit Termin. Also versuchte Brigitt Reuter, Online einen Termin zu vereinbaren. "Aber es sind kurzfristig keine Termine zu haben. Oder wenn, dann in Zeiten, wo man arbeiten muss", berichtet sie.

Und sie fragt sich: Wie kann es sein, dass im Landratsamt immer noch im Corona-Modus gearbeitet wird?

Termin drei Wochen im Voraus buchbar

Zu den genauen Gründen hält sich Landratsamt-Pressesprecher Thomas Kunz bedeckt. Er sagt lediglich, es bestehe gegenwärtig die Erfordernis, einen Termin für eine persönliche Vorsprache zu vereinbaren. Einfach hingehen, Nummer ziehen, warten, hereingerufen werden - das gehört erst einmal der Vergangenheit an.

"Dies gilt daher auch für die Kfz-Zulassungsstellen in Freital und Dippoldiswalde. Termine können online bis zu drei Wochen im Voraus gebucht werden", sagt Kunz. Grundsätzlich würden die Mitarbeiter in den Zulassungsstellen Freital und Dippoldiswalde wie folgt arbeiten: montags und freitags von 8 bis 12 Uhr, dienstags und donnerstags von 8 bis 12 Uhr sowie von 13 bis 18 Uhr.

Einen großen Vorteil gegenüber dem spontanen Besuch habe die Terminvergabe, und zwar für beide Seiten, also Mitarbeiter und Bürger, wie Kunz erklärt: "Die Terminvergabe hat sich bewährt, da für den Bürger keine zusätzlichen Wartezeiten mehr entstehen. Zum gebuchten Termin kann der Bürger sicher davon ausgehen, dass sein Anliegen im gebuchten Zeitfenster abschließend bearbeitet wird."

Einfach ohne Termin in der Behörde zu erscheinen, ist nach wie vor auch möglich - aber eine unsichere Angelegenheit. Kunz: "In begründeten Einzelfällen, also Härtefällen, werden die Mitarbeiter auch Bürger ohne Termin empfangen, um ihre Anliegen zu bearbeiten. In dem Fall muss man sich aber auch auf eine längere Warte- und Bearbeitungszeit einstellen."