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Brandstiftung im Tharandter Wald?

Etwa 300 Quadratmeter haben in der Nähe von Klingenberg gebrannt. Die Feuerwehr war schnell zur Stelle. Auch in Schmiedeberg gab es wieder einen Alarm.

Von Gunnar Klehm & Egbert Kamprath
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Fast 40 Feuerwehrleute mussten ausrücken, um den Brand im Tharandter Wald unter Kontrolle zu bringen.
Fast 40 Feuerwehrleute mussten ausrücken, um den Brand im Tharandter Wald unter Kontrolle zu bringen. © Franz Pretzsch

In der Nähe von Klingenberg kam es am Dienstag im Tharandter Wald zu einem Waldbrand. Darüber informiert Franz Pretzsch, Leiter der Klingenberger Ortswehr. Es brannte eine Fläche von etwa 300 Quadratmetern.

Anwohner hatten eine Rauchsäule bemerkt, die aus dem Waldgebiet aufgestiegen war, und hatten sofort die Feuerwehr alarmiert. Die musste erst mal den Brandherd finden. Als die Kameraden im betroffenen Gebiet am Bohlenweg eintrafen, standen Bäume in Flammen. Das Feuer konnte aber schnell gelöscht werden, weil auch die Technik schnell vor Ort war.

Feuerwehr-Chef Pretzsch bedankt sich, dass der Brand sofort gemeldet wurde. "Das hätte sonst schlimmer ausgehen können", sagt er gegenüber saechsische.de. Gegenwärtig herrscht in den Wäldern im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Waldbrandgefahrenstufe 3, was mittlere Gefahr bedeutet. Weiter nördlich in Sachsen wurde bereits die vierte von fünf Stufen ausgerufen.

Polizei ermittelt wegen Brandursache

Im Einsatz im Tharandter Wald waren die Feuerwehren aus Klingenberg, Colmnitz, Dorfhain und Obercunnersdorf sowie der Revierförster, Polizei und ein Kamerad der Tharandter Stadtwehrleitung. Das war notwendig, da sich herausstellte, dass sich die Brandstelle schon auf dem Gebiet der Gemarkung von Tharandt befand. Die 39 Kameraden konnten das Feuer löschen, ohne noch Kräfte aus Tharandt hinzuziehen zu müssen. Etwa zweieinhalb Stunden dauerte der Einsatz. Verletzt wurde niemand. Die Feuerwehr vermutet Brandstiftung. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Die Höhe des Sachschadens steht nicht fest.

Die Kameraden der Feuerwehr Klingenberg im Einsatz.
Die Kameraden der Feuerwehr Klingenberg im Einsatz. © Feuerwehr Klingenberg

Offenbar scheint immer noch nicht allen Menschen klar zu sein, dass überall im Wald das Feuermachen gemäß sächsischem Waldgesetz verboten ist. Offene Feuer beim Boofen oder beim Picknick sind auch die Hauptursache für Waldbrände in der Sächsischen Schweiz. "Es wäre gut, wenn Sie regelmäßig angesichts der aufziehenden sommerlichen Waldbrandgefahr darauf hinweisen, dass das nicht nur im Nationalpark verboten ist", bittet Andreas Wickel in einem Schreiben an saechsische.de. Der frühere Forstdirektor in Baden-Württemberg lebt jetzt in Struppen bei Pirna.

Erneuter Waldbrand in Schmiedeberg

Auch in Schmiedeberg gab es erneut einen Brandalarm. Die Feuerwehr rückte in den Langen Grund aus, um dort ein Feuer im Wald zu löschen. Bereits vorige Woche musste die Feuerwehr mit enormen Aufwand einen brennenden Reisighaufen im Wald bei Dönschten löschen. Weil die schweren Feuerwehrfahrzeuge nicht an den Brandherd im Wald herankamen, wurde eine rund 900 Meter lange Leitung gelegt.

Nun brannte es am Dienstagabend rund 200 Meter entfernt erneut. Zum Glück war der Brand auch hier zeitig entdeckt worden, so dass nur eine Fläche von rund zehn Quadratmetern betroffen und schnell gelöscht war. Allerdings liegt auch in diesem Fall die Vermutung nahe, dass wieder Brandstiftung die Ursache gewesen sein könnte.

Michael Ebert von der Feuerwehr Dippoldiswalde erfüllt das mit Sorge, da im Wald angesichts der Witterung immer mehr Trockenheit herrscht und auch die Wasserversorgung wegen nur noch spärlich fließender Bäche im Sommer komplizierter wird. Sollte es tatsächlich Brandstifter geben, hoffen alle Beteiligten, dass die polizeilichen Ermittlungen bei den genannten Waldbränden erfolgreich sind.