Freital
Merken

Kosmisches Feuerwerk am Himmel

Im August können besonders viele Sternschnuppen beobachtet werden. Weshalb das so ist.

 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Eine Sternschnuppe zieht ihre Bahn. Die Sternschnuppen der Perseiden sind in der ersten Augusthälfte teils im Minutentakt am Nachthimmel zu sehen.
Eine Sternschnuppe zieht ihre Bahn. Die Sternschnuppen der Perseiden sind in der ersten Augusthälfte teils im Minutentakt am Nachthimmel zu sehen. © dpa

Von Heiko Ulbricht

Der August ist für viele Menschen der bekannteste Sternschnuppenmonat. In seinen Nächten können besonders viele davon bestaunt werden. Wie blitzschnelle Lichtpfeile ziehen die Sternschnuppen, in Fachkreisen Meteore genannt, über den Himmel zwischen den Sternen hindurch. Das Wort Meteor kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „Lufterscheinung“. Ursache der sehr zahlreich auftretenden Sternschnuppen im August ist ein Meteorstrom, den die Erde jedes Jahr um diese Zeit während ihres Laufs um die Sonne kreuzt. Dieser Strom wird als „Perseiden“ bezeichnet. Er ist benannt nach dem Sternbild des Perseus, aus dem die Meteore zu kommen scheinen.

Zu sehen sind sie aber verteilt über den ganzen Himmel. Meteore in der Nähe des Perseus sind oft deutlich kürzer als weiter entfernte. Verlängert man die Bahnen der Meteore sozusagen „nach hinten“ (entgegen ihrer Flugrichtung), so scheinen sie sich alle in einem Punkte zu treffen, der als „Radiant“ bezeichnet wird.

Teilchen verglühen

Der Perseidenstrom ist einer der bekanntesten und schönsten seiner Art, weil er einer der ergiebigsten ist. In der Astronomie nutzt man als Index für die Ergiebigkeit den Begriff „Rate“, der angibt, wie viele Meteore pro Stunde etwa zu beobachten sind. Bei den Perseiden liegt die Rate mit 70 Meteoren pro Stunde, wovon die meisten sehr hell sind, relativ hoch. Sehr helle Sternschnuppen nennt man Feuerkugeln, die unter Umständen sogar Schatten werfen und am Ende ihres Aufleuchtens explodieren können.

Die Perseiden sind ziemlich schnelle Objekte, die mit 60 Kilometern pro Sekunde (216000 km/h) in die Erdatmosphäre eintreten. Beim Eintritt eines solchen Teilchens erhitzt sich durch Reibung die Luft in einer Höhe zwischen 90 und 110 Kilometern längs der Bahn derart, dass sie zu glühen anfängt. Die entstehende Leuchterscheinung nennt man – wie bereits erwähnt – Meteor oder „Sternschnuppe“. Den Körper selbst, der sie hervorruft, bezeichnet man als Meteorit.

Mond stört mit seinem Licht

Das Maximum der Perseiden wird dieses Jahr in der Nacht vom 12. auf den 13. August erwartet. Die meisten Meteore sind nach Mitternacht am 13. August zu sehen, denn dann drehen wir uns mit der Erde sozusagen in Flugrichtung auf die „Vorderseite“. Leider gibt es dieses Jahr ein kleines Hindernis, um die Sternschnuppen in voller Pracht genießen zu können. Abgesehen davon, dass auch das Wetter mitspielen muss, darf auch der Mond mit seinem hellen Licht nicht stören.

Aber er tut es: in der Maximumsnacht geht der noch fast volle Mond gegen 21:16 Uhr auf, erreicht seine höchste Position über dem Horizont 02:08 Uhr und geht 07:13 Uhr unter. Somit werden nur die etwas helleren Meteore sichtbar sein. Dennoch kann man versuchen, mit einer feststehenden Kamera auf einem Stativ die helleren Meteore im Mondlicht und eines hübschen Vordergrundes zu fotografieren, wobei sich ein Weitwinkelobjektiv am besten eignet. Man belichtet etwa 10 bis 15 Sekunden im Serienbildmodus so lange, bis ein Meteor das Bildfeld kreuzt. Die Sternschnuppen sind schon vor dem Maximum aktiv und noch etwa zwei Wochen danach zu sehen, allerdings mit stetig abnehmender Rate.


Bei Meteorströmen wie dem der Perseiden handelt es sich um Auflösungsprodukte ehemaliger Kometen. Der wohl bekannteste Vertreter dieser Art war 1997 der Komet Hale-Bopp. Bei den Perseiden ist es der Komet Swift-Tuttle, dessen Überreste wir jedes Jahr um den 12. August herum als wunderschönes kosmisches Feuerwerk beobachten können. Nachzügler der Perseiden sind bis zum 24. August zu sehen.