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Streit um die letzte Ruhe

Gegen den geplanten Bestattungswald in der Grimmschen Heide gibt es Widerstand. Es geht auch um Geld. Und um ein neues Bestattungsgesetz.

Von Siri Rokosch
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Grabsteine auf dem Friedhof Possendorf. Werden die geschichtsträchtigen Friedhöfe in Sachsen verschwinden?
Grabsteine auf dem Friedhof Possendorf. Werden die geschichtsträchtigen Friedhöfe in Sachsen verschwinden? © Oberthür, Karl Ludwig

Der Waldbesitzer und Unternehmer Johannes von Hertell plant in der Grimmschen Heide bei Reinhardtsgrimma einen „Bestattungswald Osterzgebirge“ zu errichten. Dagegen laufen vor allem kirchliche Friedhofsbetreiber derzeit Sturm, denn sie fürchten das langsame Aus ihrer traditionellen Friedhöfe. Diese dürfen nicht wirtschaftlich arbeiten, denn sie unterliegen dem Sächsischen Bestattungsgesetz, nach dem sie keine Gewinne erwirtschaften und nur kostendeckende Gebühren erheben dürfen. Sie gelten als "nicht selbstständige Anstalt öffentlichen Rechts". Privat geführte Waldfriedhöfe können bisher aber gewinnorientiert arbeiten. Nach Angaben des sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt gibt es im Freistaat derzeit neun Bestattungswälder sowie etwa 1.220 kirchliche und 500 kommunale Friedhöfe.

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