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Kriegsgräber in Freital-Döhlen werden saniert

Um das Andenken an die Opfer des Bombenangriffs von 1944 in Freital- Birkigt zu erhalten, werden mehrere Grabplatten demontiert und aufgearbeitet.

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In Freital-Döhlen wurden Kriegsgefangene und Bombenopfer beerdigt. Die Grabsteine müssen ausgebessert werden.
In Freital-Döhlen wurden Kriegsgefangene und Bombenopfer beerdigt. Die Grabsteine müssen ausgebessert werden. © Egbert Kamprath

Von Josephine Kurtzius

Auf dem Friedhof im Freitaler Stadtteil Döhlen liegen mehrere Kriegsgrabstätten, die mit den Jahren immer mehr verwitterten. Die Firma Werkstein aus Pirna hat nun von der Stadt Freital den Auftrag bekommen, diese Grabsteine aufzuarbeiten. Das Gleiche gilt auch für die Gedenktafel an die Opfer des Bombenangriffs von 1944.

Am 24. August 1944 kurz vor 13 Uhr fielen 520 Bomben und zerstörten nicht nur Teile Freitals, sondern auch Teile Dresdens. 244 Menschen starben bei dem Angriff, der vor allem den Chemiebetrieben in Birkigt galt. Dort wurden unter anderem elektrisch veredelte Spezialschmieröle für Lufteinsätze hergestellt.

Unter den 244 Opfern waren auch 45 Kriegsgefangene aus Frankreich, Belgien, England und der Sowjetunion . Die Toten wurden zum Teil auf dem Döhlener Friedhof bestattet.

Forderung der russischen Botschaft

Der mittlerweile schlechte Zustand der Grabplatten war aufgefallen, als Vertreter des russischen Generalkonsulats 2020 in Sachsen alle sowjetischen Kriegsgräber besichtigten. Die russische Botschaft wandte sich daraufhin an die Landesdirektion Sachsen.

Die Stadt Freital hat deshalb eine Sanierung der Grabplatten veranlasst. Das soll rund 10.000 Euro kosten, die aus der Stadtkasse bezahlt werden. Im Frühjahr 2023 werden die Steine dann mit gut lesbaren und farblich aufgewerteten Inschriften an ihre Standorte zurückgebracht.

Seit 1952 gilt in Deutschland ein Gesetz zur Erhaltung der Grabstätten der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Demzufolge haben Kriegsopfer ein unbefristetes Ruherecht.