Die Bevölkerung im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge wird in den nächsten gut 25 Jahren weiter schrumpfen. Nach soeben vorgelegten Prognosen des Statistischen Landesamtes nimmt die Zahl der Einwohner bis zum Jahr 2040 - ausgehend von den Zahlen von 2021 und je nach Modellrechnung - zwischen knapp 12.000 und rund 20.500 ab.
Diese Entwicklung wird sich den Statistikern zufolge auch in den Kommunen widerspiegeln, wie ein Blick auf die Zahlen für die vier größten und die vier kleinsten Kommunen im Kreis zeigt. Demnach werden die drei größten Städte - trotz eines möglichen Anwachsens der Zahlen in der Zeit dazwischen - in jedem Fall an Einwohnern verlieren. Freital wird den Prognosen nach die größte Stadt im Kreis bleiben. Etwas anders sieht es für Wilsdruff aus. Die Stadt im Nordwesten des Kreises könnte im besten Fall bis 2040 noch weiter wachsen. Für jeden Ort haben die Statistiker drei verschiedene Szenarien entwickelt. Ein Plus für Wilsdruff wäre zumindest nach der Prognose eins drin. Nach den anderen beiden Prognosen würde auch Wilsdruff schrumpfen.
Für die vier kleinsten Kommunen im Kreis zeichnet es sich nach den Prognosen ab, dass hier bald noch weniger Einwohner leben werden. Der Verlust ist prozentual gesehen deutlich stärker als in den größeren Orten. Kurort Rathen wird den Prognosen in wenigen Jahren nur noch 300 oder gar 290 Einwohner haben.
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Die Unterschiede zwischen den Prognosen ergeben sich aus unterschiedlichen Annahmen zu den Geburten- und Sterberaten. So wird unter anderem in Variante eins davon aus gegangen, dass die Geburtenrat 2022 bei 1,50 Kinder pro Frau liegen und dann auf 1,65 ansteigt. Bei Variante 2 geht man für 2022 bei einer Geburtenrate von 1,45 Kinder je Frau und einen Anstieg bis 2030 auf 1,55 aus. In der pessimistischen Prognose 3 rechnet man für 2022 mit einer Geburtenrate von 1,40 Kinder je Frau, die bis 2030 auf 1,45 ansteigt. Berücksichtigt wurde in den Prognosen auch der Zuzug aus der Ukraine.
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Die Statistiker geben außerdem zu bedenken, dass Vorausberechnungen in kleineren Einheiten wie Städten und Gemeinden unsicherer sind als Prognosen für größere Gebiete, weil die demografischen Komponenten Geburten, Sterbefälle und Wanderungen in den Kommunen stark durch Schwankungen, Zufälligkeiten oder singuläre Ereignisse geprägt sind.
"Als Folge weist die Bevölkerungsentwicklung in kleinen Gemeinden einen meist unsteten
Verlauf in Form von ständigen 'Wechseln' zwischen Bevölkerungsgewinnen beziehungsweise -verlusten aus. Ursache ist, dass
kleine Gemeinden anfälliger für regional wirkende politische, gesellschaftliche oder wirtschaftliche Entscheidungen
sind. Dies muss bei der Interpretation der Ergebnisse berücksichtigt werden", heißt es weiter.