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Diesen Samstag startet Freital ins Abenteuer Oberliga

Der Neuling SC Freital empfängt zum Auftakt in Hainsberg den FC Oberlausitz Neugersdorf. Im Kader stehen acht Zugänge. Nach dem Aufstieg der Erfurter gibt es keinen Titelfavoriten.

Von Jürgen Schwarz
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Kevin Schur gehört auch in der ersten Oberligasaison des SC Freital zum Kader.
Kevin Schur gehört auch in der ersten Oberligasaison des SC Freital zum Kader. © Matthias Rietschel

Freital. Am Freitagabend wird im Eilenburger Ilburg-Stadion die Saison 2022/23 in der Fußball-Oberliga Süd eröffnet. Der Regionalliga-Absteiger erwartet Wacker Nordhausen. Aufsteiger SC Freital empfängt am Samstag ab 14 Uhr in Hainsberg den FC Oberlausitz Neugersdorf. Budissa Bautzen und der Bischofswerdaer FV starten am gleichen Tag mit Auswärtsspielen.

Nach dem Alleingang der Erfurter in der Vorsaison gibt es diesmal keinen Titelfavoriten. Der amtierende Vizemeister VfB Krieschow wird recht hoch gehandelt. Im Kreis der Titelanwärter befinden sich neben Eilenburg auch der VFC Plauen und Budissa Bautzen, die in der letzten Serie auf den Plätzen drei und vier einkamen sowie Viertliga-Absteiger VfB Auerbach.

Die Süd-Staffel wurde von 19 auf 18 Team reduziert. Der FC Carl Zeiss Jena II zog seine U 21-Mannschaft zurück. Bereits während der Vorsaison hatte der 1. FC Merseburg aufgegeben. Der FSV Martinroda, der FC Arnstadt und International Leipzig stiegen sportlich ab. Neulinge im Oberligasüden sind der SC Freital und SV Westerhausen.

Zudem ist Ludwigsfelde aus der Nord- in die Süd-Staffel umgezogen. Sachsen stellt mit acht Mannschaften die meisten, gefolgt von Sachsen-Anhalt (5), Thüringen (3) und Brandenburg (2).Der SC Freital eröffnet sein erstes Oberligajahr mit dem Heimspiel gegen Neugersdorf. Mit Colin von Brenzinsi und Emanuel Brühl kamen zwei der acht Neuzugänge des Sportclubs vom FC Oberlausitz. Verpflichtet wurden zudem Antonio Frenzel (Wilsdruff), Jannes Schmidt und Fabian Stein (beide Plauen) sowie Nico Wermann (Pirna-Copitz), Maximilian Schmidt (Auerbach) und Tim Hartung (Großenhainer).Gespielt wird vorerst weiter im Hainsberger Johannes-May-Stadion, ehe ab Frühjahr 2024 im umgebauten Stadion des Friedens in Freital gekickt werden soll. Neben Chefcoach Knut Michael und Assistent Christopher Beck, komplettiert nun Paul Rabe, der ehemalige Chefcoach von Motor Wilsdruff, das Freitaler Trainer-Trio. „Unser Ziel ist es, im Spieljahr 2022/23 möglichst schnell den Klassenerhalt klarzumachen. Alles andere ist dann Bonus“, bringt es Michael auf den Punkt.

Die Gäste aus der Oberlausitz werden vom gebürtigen Löbauer Stefan Fröhlich trainiert. Der 44-Jährige ist seit 2019 im Amt und musste neben Brezinski und Brühl weitere Stammkräfte ziehen lassen. Franz Magdeburg schloss sich Zorbau an, Ilir Asllani wechselte zum Landesliga-Aufsteiger nach Oderwitz. Niclas Rietschel und Sebastian Schober spielen jetzt für den Bischofswerdaer FV, der zudem sieben Nachwuchskicker vom FC Oberlausitz unter Vertrag nahm. Neben vier Youngstern die aus der U 19 hochrückten, verpflichtete der FCO den Wilsdruffer Pitt Krahl, Torhüter Zlatan Kostal (Neustrelitz) sowie die beiden Tschechen David Solaja (Cesky Brod) und Lukas Travnicek (Lok Vitavin).

Viele Wechsel in der fünften Liga

Auch in Bautzen bricht ein neues Zeitalter an, denn Abwehr-Stratege Pavel Patka ist von Bord gegangen. Der 35 Jahre alte Tscheche war seit 2013 für Budissa am Ball. Auch der Abgang von Mittelfeldspieler Norman Kloß, der sich dem Bischofswerdaer FV anschloss, wiegt schwer. Torjäger Torsten Marx hat seine aktive Laufbahn beendet, steht aber als Co-Trainer weiterhin zur Verfügung. Neu im Kader von Chefcoach Stefan Richter ist Torhüter Ondrej Cap, der vom Liga-Kontrahenten aus Wernigerode. Stürmer Michal Brandl war in der Vorsaison für die Schiebocker am Ball. Budissa startet am Samstag in Ludwigsfelde in das neue Spieljahr. Beim LFC hatten die Verantwortlichen aufgrund der territorialen Lage mit dem Staffel-Wechsel gerechnet.

Der Bischofswerdaer FV hat seinen Kader vergrößert, wodurch die stattliche Anzahl von 18 Neuzugängen zustande kommt. Zuletzt stießen noch Jasin Moussaid (FC Oberlausitz/U19) und der Ukrainer Oleh Vadymovych (FK Mariupol/U19) hinzu. Von den elf Abgängen hätte das Trainer-Trio Frank Rietschel, Robert Koch und der aus Königswartha gekommenen Ralf Marrack gern zwei vermieden. Steve Zizka war nicht zu halten und spielt jetzt eine Klasse höher bei VSG Altglienicke. Schwer wiegt auch der Abgang von Pavel Cermak, der aus gesundheitlichen Gründen sportlich kürzertreten muss und seine Laufbahn in Tschechien ausklingen lässt. Seine Kapitänsbinde hat Johann Weiß übernommen, der aus Auerbach kam. Der 25-Jährige nimmt im jungen Team eine wichtige Stellung ein. Gleiches trifft auf Rückkehrer Jakub Moravec zu.

Der tschechische Spielmacher war nach dem Regionalliga-Abstieg 2021 nach Babelsberg gewechselt, soll nun wieder die Fäden im Aufbauspiel knüpfen. Der Auftakt beim Fünftliga-Neuling SV Westerhausen (in der Nähe von Thale), Aufsteiger aus Sachsen-Anhalt, wird kein Zuckerschlecken. Im Stadion auf dem Wolfsberg dürfte es sehr stimmungsvoll zugehen, zumal im Aufstiegskader vier Brasilianer standen.

Der VfB Auerbach musste die Regionalliga Nordost nach zehn Jahren ununterbrochener Zugehörigkeit verlassen, dennoch wurde der Vertrag mit Trainer Sven Köhler bis 2024 verlängert. Köhler kann weiter auf seinen Torjäger Marc-Philipp Zimmermann bauen. Der 33-Jährige erzielte in 143 Punktspielen für Auerbach 81 Tore. Dagegen muss der VfL Halle auf seinen Torjäger verzichten. Tommy Kind, mit 30 Treffern in der Vorsaison Torschützenbester der Liga, wechselte nach Zorbau. Neuer Trainer der Hallenser, die seit 14 Jahren in der 5. Liga spielen, ist Dieter Hausdörfer.

In sein elftes Oberligajahr infolge geht Eintracht Rudolstadt mit Trainer Holger Jähnisch, der seit 2011 an Bord ist. Beim FC Grimma hat der ehemalige Spieler Steffen Ziffert übernommen, nachdem Ex-Dynamo Alexander Kunert kurz vor Ende des vergangenen Spieljahres aus persönlichen Gründen aufgehört hatte. In Sandersdorf haben sich die seit 2018 von Thomas Sawetzki trainierten Unioner die Messlatte mit Rang fünf in der Vorsaison ziemlich hoch aufgelegt. Ähnlich ist es in Wernigerode: Der Aufsteiger landete auf einem bemerkenswerten siebenten Tabellenplatz.