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Fußball-Oberliga: Traumstart für den SC Freital

Der Oberliga-Neuling gewinnt im ersten Spiel das sächsische Duell gegen Neugersdorf mit 2:0. Bischofswerda und Bautzen feiern indes klare Auswärtssiege.

Von Jürgen Schwarz
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Auftakthürde übersprungen: Der SC Freital mit Neuzugang Colin von Brezenski gewinnt gegen dessen Ex-Verein Neugersdorf.
Auftakthürde übersprungen: Der SC Freital mit Neuzugang Colin von Brezenski gewinnt gegen dessen Ex-Verein Neugersdorf. © Egbert Kamprath

Freital. Im Eilenburger Ilburg-Stadion wurde die Saison 2022/23 in der Fußball-Oberliga Süd mit dem Spiel des Viertliga-Absteigers gegen Wacker Nordhausen (1:0) eröffnet. Einen Tag später gab der SC Freital erstmals seine Visitenkarte in der 5. Liga ab – und feierte vor 310 Zuschauern im Hainsberger Johannes-May-Stadion einen ungefährdeten 2:0-Sieg.

Es dauerte nur zwölf Minuten bis zum ersten Oberliga-Tor der Vereinsgeschichte. William Wessely war der umjubelte Torschütze. Noch vor der Pause erhöhte Oliver Genausch auf 2:0 (36.). Zudem traf Wessely noch einmal den Pfosten. „Ich ziehe den Hut vor meinen Jungs, wie sie dieses erste Oberliga-Spiel angegangen sind. Wir hätten zur Pause auch höher führen können“, resümierte Trainer Knut Michael, der nicht auf sein komplettes Aufgebot zurückgreifen konnte.

Eric Ranninger zum Beispiel war dienstlich verhindert. „Wir haben den Kader wissentlich breiter aufgestellt, um darauf reagieren zu können“, sagte der Trainer, der Spieler im Aufgebot hat, die bereits in der Landesklasse für Hainsberg unterwegs waren. „Kevin Schur, Marian Weinhold oder William Wessely haben den gesamten sportlichen Weg nach oben mitbestritten. Das ist schon eine bemerkenswerte Sache“, sagte Michael.

Ex-Bischofswerdaer neuer SCF-Kapitän

Neuer Kapitän der Freitaler ist Robin Fluß, wie Torschütze Genausch im Vorjahr aus Bischofswerda gekommen. „Andere Spieler wie zum Beispiel Rico Tänzer kamen vor zwei Jahren zu uns, mit dem Ziel, wieder Oberliga zu spielen. Wir wussten 2020 natürlich nicht, dass alles so schnell gehen würde. Nun genießen wir jedes Spiel – auch das kommende beim Regionalliga-Absteiger in Auerbach“, sagte der Trainer, betonte aber: „Ich mache jetzt ganz sicher keine Ansage und formuliere irgendwelche Tabellenplätze als Zielstellung. Wir wollen den Klassenerhalt und den möglichst schnell. Der Rest wäre Bonus.“

Dem angesprochenen Rico Tänzer war die Zufriedenheit nach seinem Oberliga-Comeback anzumerken: „Wir waren unterm Strich etwas galliger und konnten so über eine gute Zweikampfquote das Spiel für uns entscheiden. Auch nach dem Wechsel war das 3:0 möglich, ehe Neugersdorf in der Schlussphase noch etwas aufkam, wir aber nicht in Bedrängnis gerieten.“ 2017/18 hatte Tänzer mit Einheit Kamenz in der 5. Liga gespielt.

„Wir gewannen das letzte Spiel gegen Merseburg 13:0, ich schoss ein Tor – aber wir stiegen trotzdem ab.“Mit Blick auf den zweiten Staffel-Neuling, den SV 1809 Westerhausen, war die Erleichterung über den gelungenen Saisonstart doppelt groß. Mit 0:8 verlor Westerhausen sein Auftaktspiel vor eigenem Publikum gegen den Bischofswerdaer FV.

Die Schiebocker liefen in der Wolfsberg-Arena bei Thale mit sieben Neuzugängen auf uns schossen sich mit acht Toren an die Tabellenspitze. Vor allem der junge Rajk Lisinski, in der Vorsaison noch für die A-Junioren des FC Oberlausitz Neugersdorf am Ball, feierte mit drei Treffern einen furiosen Einstand. Auch Heimkehrer Jakub Moravec fühlte sich gleich pudelwohl.

Budissa hat noch Personalbedarf

Er holte nach sieben Minuten einen Foulelfmeter heraus, den er selbst verwandelte. „Bis zum 0:4 versuchte Westerhausen viel, agierte bissig, so dass unser Torhüter Stefan Kiefer einige Male eingreifen musste“, befand Trainer Frank Rietschel. „Hinten raus haben wir es dann immer wieder sehenswert zu Ende gespielt. Nun wollen wir zu Hause gegen Ludwigsfelde nachlegen.“

Der LFC, aus der Nord- in die Süd-Staffel gewechselt, musste den Gästen aus Bautzen die drei Zähler überlassen. Die Partie begann 40 Minuten später, weil die Spreestädter aufgrund einer Autobahn-Vollsperrung zu spät ankamen. Kapitän Tom Hagemann traf in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit zur Führung. Steve Schröder (55.) und Florian Baudisch (75.) erhöhten nach dem Wechsel auf 3:0.

„Wir haben noch nicht den kompletten Kader beisammen, daher ist der Dreier, auch angesichts unseres schweren Auftaktprogramms, sehr wichtig“, sagte Budissa-Trainer Stefan Richter erleichtert. Bitter stieß ihm allerdings auf, dass Paul Jockusch und Tom Nathe verletzt ausschieden und am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Zorbau wohl fehlen werden.

Freital: Hauswald – Wermann, von Brezinski, Ph. Schmidt, Tänzer, Schulze (72. Brühl), Wessely (72. Szuppa), M. Schmidt (87. Herzig), Weinhold (82. Frenzel), Fluß, Genausch (87. Schur).