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Welche Erinnerungen haben Sie an die Lockwitztalbahn?

Die Geschichte der Kreischaer Straßenbahn soll in einem Buch dokumentiert werden. Dazu sammelt ein Eisenbahnexperte Anekdoten.

Von Maik Brückner
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So sieht der Straßenbahn-Wagen aus, den die Kreischaer gern sanieren möchten.
So sieht der Straßenbahn-Wagen aus, den die Kreischaer gern sanieren möchten. © Stefan Müller

Bis 1977 verband eine Straßenbahn Kreischa mit dem Dresdner Stadtteil Niedersedlitz. Im kommenden Jahr soll ein Buch an die Geschichte dieser Bahn erinnern. Verfassen möchte es der Schlottwitzer Eisenbahnexperte Stefan Müller gemeinsam mit dem Modelleisenbahnclub Kreischa, der dortigen Bürgerstiftung und dem Bildverlag Böttger.

Das Buch soll als siebter Band von Müllers Buchreihe "Anekdoten und Geschichten" erscheinen. Herausgeber wird die Bürgerstiftung Kreischa sein. "Die erzielten Verkaufserlöse werden, nachdem die Herstellungskosten gedeckt sind, in die Sanierung des letzten in Kreischa erhaltenen Straßenbahn-Triebwagens fließen", sagt Müller. Der Triebwagen 240 004 steht in Kreischa und harrt seiner Instandsetzung.

Zum 130-jährigen Bestehen der Müglitztalbahn hat Stefan Müller sein erstes Buch herausgegeben.
Zum 130-jährigen Bestehen der Müglitztalbahn hat Stefan Müller sein erstes Buch herausgegeben. © Egbert Kamprath
Hier am Bahnhof Niedersedlitz endete die Straßenbahn aus Kreischa.
Hier am Bahnhof Niedersedlitz endete die Straßenbahn aus Kreischa. © Sammlung Holger Naumann
Rechts ist das Café Lehmann, links ein Teil der früheren Straßenbahn zu sehen.
Rechts ist das Café Lehmann, links ein Teil der früheren Straßenbahn zu sehen. © privat
1994 träumte man noch davon, die Straßenbahn wieder von Kreischa bis zur Hummelmühle fahren zu lassen.
1994 träumte man noch davon, die Straßenbahn wieder von Kreischa bis zur Hummelmühle fahren zu lassen. © Foto: SZ/Gunter Hübner
Die ehemalige Straßenbahnwerkstat wurde 2006 bis 2010 von der Gemeinde zum Vereinshaus umgebaut.
Die ehemalige Straßenbahnwerkstat wurde 2006 bis 2010 von der Gemeinde zum Vereinshaus umgebaut. © SAE Sächsische Zeitung
So sieht es im Inneren des Straßenbahnwagens aus, der in Kreischa steht und saniert werden soll.
So sieht es im Inneren des Straßenbahnwagens aus, der in Kreischa steht und saniert werden soll. © Stefan Müller
Es ist noch einiges zu tun, um ihn wieder auf Vordermann zu bringen.
Es ist noch einiges zu tun, um ihn wieder auf Vordermann zu bringen. © Stefan Müller

Müller möchte die Geschichte der Bahn wieder anhand von Erlebnissen und Anekdoten erzählen. Dazu wird er bereits von mehreren Kreischaern unterstützt, die dazu eine eigene Arbeitsgruppe gegründet haben. Stefan Müller hofft, dass sich noch mehr Interessierte an dem Projekt beteiligen, indem sie ihn oder die Arbeitsgruppe mit Erinnerungen, Geschichten und Dokumenten unterstützen.

Die Lockwitztalbahn wurde am 2. März 1906 als meterspurige Straßenbahn in Betrieb genommen und fuhr bis zum 18. Dezember 1977. Dann wurde die gut 9,2 Kilometer lange Trasse der Linie 31 stillgelegt. Einige ehemalige Kreischaer Triebwagen sind noch erhalten. Der bekannteste dürfte der sein, der auf der Kirnitzschtalbahn in Bad Schandau im Einsatz ist, berichtet Müller. Der Triebwagen 9 mit seiner roten Farbgebung wird auch am kommenden Pfingstwochenende anlässlich des 125. Geburtstages der Kirnitzschtalbahn zum Einsatz kommen.

Stefan Müller interessiert sich seit frühester Jugend für Eisenbahnen. Er begann, Fotos und Dokumente zu sammeln und besitzt einen reichen Fundus, der mehrere Regale füllt. 2016 gab er die Broschüre "Anekdoten und Geschichten der Müglitztalbahn" heraus. Später folgten Bücher unter anderem über die Weißeritztalbahn, die Preßnitztalbahn und die Fichtelbergbahn. Diese stellt er auch in Lesungen vor.

Kontakt zum Autor: Telefon 035053 47571