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Sport frei für Freital - trotz Corona

Ruder-Olympiasieger Tim Grohmann hat eine Idee. Er will Pesterwitz bewegen. Doch dafür muss er noch einige Hindernisse überwinden.

Von Luisa Zenker
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Tim Grohmann will am Burgwartsberg zwischen Freital und Pesterwitz einen Trimm-dich-Pfad.
Tim Grohmann will am Burgwartsberg zwischen Freital und Pesterwitz einen Trimm-dich-Pfad. © Egbert Kamprath

Seit Corona haben viele ein neues Hobby entdeckt: Das Joggen. Überall rennt man nun mit Turnschuhen durch die Landschaft - auch in Freital. Für die meisten bleibt es die einzige Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen, denn Turnhallen haben geschlossen und Sportkurse sind pausiert.

Auch der Freitaler Ruder-Olympiasieger Tim Grohmann läuft seitdem regelmäßig. Er darf zur Zeit nicht mehr im Bootshaus selbst trainieren. Ihn langweile das Laufen aber. Und auch für die Knie sei diese eintönige Belastung nicht gut. Deshalb hat Tim Grohmann eine Idee für die Corona-Zeit und danach: Ein Trimm-dich-Pfad für Pesterwitz.

Das ist eine Art Fitnessstrecke in der Natur, auf der sich alle paar Meter ein einfaches und robustes Turngerät befindet. Der Parcours ist für alle kostenlos zugänglich und in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen machbar.

Grohmann will "Bewegtes Pesterwitz"

Der Olympiasieger sitzt seit 2019 im Ortschaftsrat Pesterwitz. Der 31-Jährige ist Sportler durch und durch. Und nach seiner Zeit als Profiruderer will er auch dabei bleiben. Momentan studiert er Sportwissenschaften in Leipzig, wohnt aber schon seit den 2000ern in Freital-Pesterwitz mit Freundin und Kind. Und dieses Stadtviertel möchte er fit halten. Sein Motto: Ein bewegtes Pesterwitz.

Schon vor der Wahl im Mai vergangenen Jahres hatte er versprochen, mit relativ wenigen Mitteln eine schöne Laufstrecke zum Joggen oder für Nordic Walking in Pesterwitz anlegen zu wollen. Auch da schwärmte er bereits für solch einen Fitnessparcours. Damals sagte er: "Das wäre ein Angebot für jedermann – auch für Jugendliche. Pesterwitz wächst und viele Familien ziehen hierher."

Und seit Corona habe sich die Lage noch verschärft: So gebe es derzeit noch weniger Möglichkeiten, sich fit zu halten. Ein Trimm-dich-Pfad wäre dagegen perfekt. Dort würden alle möglichen Muskelgruppen angesprochen. Da der Parcours draußen an der frischen Luft stehen kann, sei er außerdem coronakonform. Im Ostragehe in Dresden gebe es so etwas schon. Dort sehe man zur Zeit viele Menschen trainieren.

"Ein Trimm-dich-Pfad - das ist eine Lücke bei uns", sagt Tim Grohmann. Während andere Städte solche Fitnessparcours haben, gibt es in Freital-Pesterwitz noch keinen. Nur im Mehrgenerationenpark Zauckerode existiert für ganz Freital einer. Laut Pressesprecher Matthias Weigel sei aber noch ein weiterer Fitnessparcours geplant. Im Rahmen des Entwicklungsprojekts "Urbanität am Fluss" soll entlang der Weißeritz ein Trimm-dich-Pfad entstehen. Das Projekt steckt derzeit aber noch in seinen Grundzügen. Und von Pesterwitz bis an die Weißeritz ist es auch ein gutes Stück Weg.

Trimm-dich-Pfad kostet 20.000 Euro

Deshalb will Tim Grohmann auch in Pesterwitz einen Trimm-dich-Pfad etablieren. In dem Stadtteil kann er sich den Parcours an verschiedenen Stellen vorstellen. Zum Beispiel am Burgwartsberg oder in der Nähe des Sportvereins Pesterwitz. Wie genau die Strecke aussehen kann, sei von den Geldern abhängig. Tim Grohmann rechnet mit 20.000 Euro - je nachdem, wie viele Geräte eingesetzt würden. "An sich ist es schnell umzusetzen, aber es ist von den Haushaltsgeldern abhängig." Diese jedoch sind durch Corona stark limitiert.

So sagt Pressesprecher Weigel: "Weitere Trimm-dich-Pfade können aufgrund der derzeitigen Haushaltssituation sowie der Haushaltssperre aktuell nicht realisiert werden." Für Tim Grohmann ist das sicher kein Grund, aufzugeben. Derzeit wird das Vorhaben immerhin von der Stadtverwaltung geprüft.

Bis aber ein Fitnessparcours errichtet wird, dauert es noch eine Weile. Deshalb rät der Sportler Tim Grohmann drei Dinge, um sich selbst zu trimmen oder etwas milder gesagt, fit zu halten. Erstens: rausgehen - egal wie das Wetter ist. Zweitens: einfach einen Sport online ausprobieren. Und drittens: mit Musik geht alles leichter. Bestimmt auch der erste Liegestütz.

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