Das sind Freitals gefährlichste Straßen

Der Unfall sah spektakulär aus: Mitte Februar 2021 rammte ein Sattelzug auf der Coschützer Straße in Freital die alte Bahnbrücke. Der Trucker hatte schlichtweg die Warnschilder übersehen, auf denen die Brückenhöhe mit gerade einmal 2,80 Meter angegeben ist.
Der folgende Zusammenstoß mit der alten Stahlkonstruktion war so heftig, dass nicht nur die Zugmaschine, sondern auch der komplette Auflieger zerstört wurde. Wie durch ein Wunder blieb der Fahrer unverletzt und kam lediglich mit einem Schrecken davon.
Andere hatten weniger Glück, wie aus dem Unfallatlas hervorgeht, der kürzlich veröffentlicht wurde. Dort sind alle Zusammenstöße auf Straßen verzeichnet, bei denen es Verletzte oder gar Tote gab.
Die gute Nachricht ist: In Freital ging die Zahl der Verkehrsunfälle im Vergleich zu 2020 leicht zurück. Vor allem gab es weniger Verkehrsunfälle mit Personenschäden. Doch es gibt Straßen und Kreuzungen, zu denen Polizei und Rettungskräfte immer wieder geholt werden.
Auf der Dresdner Straße knallt es am häufigsten
Sie ist die längste Hauptverkehrsstraße in Freital mit den meisten Ampeln und stark befahren, was zwangsläufig zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr führt. Die Dresdner Straße führt demzufolge auch die Unfallstatistik mit 16 Crashs zwischen dem Ortseingang an der Dresdner Stadtgrenze und dem Ortsausgang Richtung Tharandt an.
Und das sind nur Unfälle mit Personenschäden, solche mit Blechschäden tauchen in der Statistik gar nicht auf.
Besonders häufig kam es im Stadtteil Potschappel zu Zusammenstößen, bei denen es auch Verletzte gab - insgesamt sechsmal zwischen der Einmündung Deubener Straße und der Kreuzung Platz des Friedens. An fünf der sechs Unfälle waren Radfahrer mit beteiligt. Glück im Unglück: Es gab immer nur Leichtverletzte.
Zwei Unfälle ereigneten sich auf der Dresdner Straße an der Einmündung Leskestraße, zwei weitere Zusammenstöße im Bereich der Kreuzung Poisentalstraße, ebenfalls zweimal krachte es unter der Eisenbahnbrücke am Ortsausgang in Richtung Tharandt.
Radfahrer leben in Pesterwitz gefährlich
Im beschaulichen Pesterwitz ereigneten sich im vergangenen Jahr sechs Unfälle, wobei zwei Zusammenstöße auf der Kohlsdorfer Landstraße passierten, die streng genommen schon zur Landeshauptstadt Dresden zählt.
Bemerkenswert ist, dass bei fünf dieser sechs Unfälle ebenfalls Radfahrer betroffen waren. Zwei von ihnen wurden schwer verletzt. Das betraf einen Unfall auf der Kohlsdorfer Landstraße und einen am Dorfplatz in Pesterwitz.
Unfälle mit Radfahrern gab es auch im Poisental. Dort wurden insgesamt fünf Vorkommnisse registriert, dreimal waren Radler involviert. Nun gibt es entlang der Poisentalstraße sogar Angebotsstreifen. Die Unfälle ereigneten sich jedoch außerhalb dieser Bereiche - einmal auf Höhe der ehemaligen Lederfabrik, wo sich das komplette Jahr 2021 hindurch eine Baustelle befand. Zwei Unfälle mit Radfahrern geschahen am Ortsausgang am Rand des Poisenwalds. Dabei wurden ein Radfahrer leicht- und ein weiterer Radfahrer schwer verletzt.
Drei Unfälle in Kreisverkehren
Kreisverkehre gelten eigentlich als sicher, es gibt klare Regeln, der Verkehr wird durch die Anlage automatisch ausgebremst. Kurios, dass es im vergangenen Jahr ausgerechnet in Freital dennoch drei Unfälle in Kreisverkehren gab.
Einmal war der an der Burgker Straße/Zschiedge betroffen. Gleich zwei Unfälle gab es im Kreisverkehr auf der Coschützer Straße.

Auch Wohngebietsstraßen mit Tempo 30 sollten eigentlich nicht zu den Unfallschwerpunkten zählen. Doch immer mal wieder werden Polizei und Rettungskräfte in genau solche Nebenstraßen gerufen. So erwischte es auf der Oppelstraße in Zauckerode einen Radfahrer, der schwer stürzte, ebenso am Hexenberg und am Lohberg nahe des Poisentals. In Kleinnaundorf krachte es auf der Steigerstraße, auch hier gilt Tempo 30 und auch hier erwischte es einen Radfahrer.
Neun Unfälle auf der Umgehungsstraße
Weniger verwunderlich sind hingegen Unfälle auf den großen Straßen, noch dazu auf einem Autobahnzubringer wie der Wildsruffer Straße/Kesselsdorfer Straße.
Die Statistik führt für 2021 neun Unfälle mit Verletzten auf dieser Trasse an. Gleich dreimal ereigneten sich Unfälle am Abzweig Wurgwitzer Straße, weitere unter anderem an der Kreuzung Burgwartstraße und der Einmündung Moritz-Fernbacher Straße.
Auch auf der sogenannten Umgehungsstraße, also die Trasse Carl-Thieme-Straße-Lutherstraße-Hüttenstraße verging das Jahr 2021 nicht unfallfrei. Hier gab es sechs Unfälle, davon allein drei im Bereich Lutherstraße/Hüttenstraße, wo eine Ampelanlage den Verkehr regelt.