Kreis SOE: Wann kommt das 9-Euro-Ticket für Bus und Bahn?

Seit Tagen gibt es in den Bussen und Bahnen im Landkreis ein neues Gesprächsthema: das 9-Euro-Ticket. Der Vorschlag des Koalitionsausschusses gehört zu einem Paket, mit dem der Bund die Bürger wegen der stark gestiegenen Energiekosten entlasten will. Das Ticket soll drei Monate gelten und vom Bund finanziert werden.
Beim Verkehrsverbund Oberelbe (VVO), der den hiesigen Nahverkehr organisiert, begrüßt man die Idee. Allerdings räumt VVO-Sprecher Christian Schlemper am Rande eines Pressegespräches auf dem Dresdner Hauptbahnhof auch ein, dass der Vorschlag nicht nur für einige Bundesländer überraschend kam, sondern auch für den VVO. Nun arbeite man an einer Umsetzung, versicherte er.
Doch um richtig loslegen zu können, warte man noch auf weitere Ausführungen und die rechtlichen Grundlagen zu diesem Vorschlag. Gegenwärtig besteht die Absichtserklärung von SPD, Grünen und FDP aus zwei Sätzen. Das sei zu wenig. "Da steht nicht, wann das Ticket kommen und wo genau es gelten soll", sagt Schlemper.
In welchem Gebiet soll das Ticket gelten?
Besser wäre es gewesen, der Bund würde die Bürger drei Monate kostenlos mit Bus und Bahn fahren lassen, so Schlemper. Der bürokratische Aufwand für den VVO und die anderen Verbünde würde damit erheblich sinken. So stelle die Ankündigung nicht nur den VVO, sondern auch andere Verbünde und die Bundesländer vor viele Fragen. Die wichtigste: Wo soll das Ticket gelten? Im Gebiet des Verkehrsbundes oder in den Bundesländern? Für den VVO und den Freistaat ist das keine unerhebliche Frage.
Schlemper verweist auf die unterschiedliche Größe von Verkehrsverbünden im Bundesgebiet: In Baden-Württemberg umfasst ein Verbund nur einen Landkreis, in Berlin und Brandenburg ist ein Verbund für zwei Länder zuständig.
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Der VVO-Sprecher geht davon aus, dass das Ticket erst nach der Schaffung der rechtlichen Grundlagen in der Region eingeführt werden kann. So viel steht schon fest: Alle, die eine Abo-Monatskarte oder ein Jobticket haben, werden auch von dem Ticket profitieren. Der Zuschuss des Bundes wird verrechnet. "Wir werden schauen, wie wir das umsetzen." Eine Kündigung des Abos, wie es manche Fahrgäste gegenwärtig erwägen, die durch die Ankündigung verunsichert sind, sei nicht nötig, sagt Schlemper.