S36: Landratsamt reagiert auf dichten Verkehr in Wilsdruff

Die Staatsstraße S36 in Wilsdruff wird immer wieder zur Ausweichstrecke für Autos und Lkws, die einem Stau auf der A4 ausweichen. Weil es dort zurzeit häufig Baustellen und dadurch zu Staus kommt, ist die Staatsstraße in den letzten Wochen stark befahren gewesen. Das führte "zu Belastungen der Anwohner und zur potenziellen Gefährdung der Fußgänger und Radfahrer", erklärte Wilsdruffs Bürgermeister Ralf Rother (CDU) in der jüngsten Stadtratssitzung.
Da das nach ähnlichen Erfahrungen im letzten Jahren absehbar war, bemühte sich das Rathaus um eine Lösung. Auf erste Schritte zu einer Verkehrsberuhigung verständigten sich Vertreter des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr sowie der Polizeidirektion Dresden bei einem Treffen Mitte Juni.
Dort wurde festgelegt, dass zum 1. Juli in den bebauten Ortslagen Wilsdruff und Limbach die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde zu bestimmten Zeiten festgelegt wird. Tempo 30 ist demnach von Montag bis Sonnabend jeweils von 5 bis 22 Uhr einzuhalten. In der Ortsdurchfahrt Limbach gilt diese Einschränkung nicht für alle Autos, sondern nur für Kraftfahrzeuge, die 3,5 Tonnen und schwerer sind. Die Beschränkungen gelten bis zum Ende der Bauarbeiten auf der A4.
Eine Tonnagebegrenzung für die Ortsdurchfahrten wie 2021 konnte Wilsdruff bisher nicht erreichen. Die Fachbehörden hätten sich dagegen ausgesprochen, so Rother. Deshalb habe sich Wilsdruff nun an Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig (SPD) gewandt, um eine politische Entscheidung herbeizuführen. Zum Zeitpunkt der Ratssitzung gab es noch keine Reaktion. Liegt diese vor, will Rother darüber informieren.
Im vorigen Jahr verlief es ähnlich. Nach Bürgerprotesten - unter anderem in einer Stadtratssitzung - ordneten die Landratsämter Pirna und Meißen zuerst Tempo-30-Zonen für die Ortschaften an. Das trat am 18. Juli 2021 in Kraft. Ein paar Tage später, ab 3. Juli, galt ein Durchfahrverbot für Transit-Schwerlaster. Nachdem das von der Polizei in mehreren Stichproben kontrolliert wurde, habe das "die Situation für die betroffenen Anwohner erheblich verbessert", sagte Rother damals.