Freital. Am 14. September starten die Volleyballerinnen des SC Freital mit einem Heimspiel gegen Markkleeberg in die neue Saison der Regionalliga Ost. Chefcoach Christian Straube steckt mit seinen Frauen mitten in der Vorbereitung. Doch es gibt nicht nur Neuigkeiten um die „Erste“, denn nahezu unbemerkt hat sich die Volleyball-Abteilung des Sportclubs vergrößert. Eine Fusion zwischen dem SC Freital und dem VSV Blau-Weiß macht es möglich. Im Gespräch mit Sächsische.de geben Christian Straube und Abteilungsleiter Andreas Störmer Auskunft über den Stand der Dinge.
Wie kam es zur Fusion zwischen dem Sportclub und Blau-Weiß?
Störmer: Das ist ein Zusammenkommen auf persönlicher und auf sportlicher Ebene. Einige ehemalige Volleyballerinnen und Volleyballer von Blau-Weiß spielen schon seit geraumer Zeit für den Sportclub in einer Mixed-Mannschaft im ambitionierten Freizeitsport. Wir kennen uns aus dem gemeinsamen Ligaspielbetrieb von Blau-Weiß Anfang der 2000er-Jahre. Wir wollen durch den Zusammenschluss Synergieeffekte insbesondere bei der Jugendarbeit erzielen. Außerdem bietet der Sportclub mit seiner Geschäftsstelle und etablierten Abteilungsstrukturen organisatorische Vorteile, insbesondere bei weiter steigendem bürokratischem Aufwand. Darüber hinaus suchen wir weitere Sponsoren, die wir gemeinsam unter einem bekannten Verein mit dessen höherer Reichweite gewinnen wollen.
Welche sportlichen Ziele verfolgt die nun gewachsene Abteilung?
Störmer: Hauptziel ist erstmal ein stabiler Trainings- und Spielbetrieb sowie die Fortsetzung der einzelnen Teamerfolge. In der Jugend wird diese Saison vor allem zur Sichtung und Etablierung neuer Strukturen genutzt. Die Trainerinnen und Trainer werden sich intensiver austauschen und perspektivisch wollen wir von der U12 bis zur U20 weiblichen und männlichen Volleyballnachwuchs mit einem einheitlichen Angebot fördern. Beim Sportclub spielt die erste Damen-Mannschaft die dritte Saison in der Regionalliga, verpasste in der Vorsaison nur knapp einen Podestplatz. Bei Blau-Weiß erreichte die Männer-Mannschaft die Meisterrunde der Sachsenklasse Ost. Die Damen von Blau-Weiß spielten solide in der Bezirksliga auf.
Wie sieht es bei den Nachwuchsteams aus?
Störmer: In der Jugend startet der SCF diese Saison mit einer weiblichen U20 und zwei weiblichen U18-Teams, zudem ist eine U16 in Planung. Bei der männlichen Jugend gehen eine U20- und eine U16-Mannschaft in die jeweiligen Bezirksmeisterschaften. Im kommenden Sommer werden auch die jungen Volleyballerinnen und Volleyballer dann auf den Beachplätzen der Region bei Turnieren unterwegs sein.
Wo sind die Teams anzutreffen?
Störmer: Zunächst bleibt alles, wie es ist. Die erste Damen-Mannschaft, die Mixed-Mannschaft und ein Teil der weiblichen Jugend trainieren in Hainsberg, wo auch die Regionalliga-Heimspiele der „Ersten“ ausgetragen werden. Die 1. Männer- und 2. Damen-Mannschaft sowie ein Teil der weiblichen Jugend und die männliche Jugend trainieren weiter im BSZ Freital. Perspektivisch soll vor allem die Jugend an einem Standort zusammengeführt werden. Unser Traum ist eine spezielle Volleyball-Halle, wo alle Teams gemeinsam trainieren könnten. Außerdem wäre eine Beachvolleyball-Anlage für das Training im Sommer ideal.
Kommen wir zum Aushängeschild der Volleyball-Abteilung. Inwieweit hat sich der Kader verändert?
Straube: Wir hatten in der Vorsaison den Kader praktisch verdoppelt, um für Entlastung zu sorgen. Vier Spielerinnen haben uns verlassen, vier neue Mädels sind hinzugekommen. Annemarie Werner ist zurück aus der Babypause, Laura-Jane Kleber kam von TU Dresden. Das Quartett vervollständigen Lara Tikalsky von der SG Siemens Erlangen und Michelle Thorn vom TV Forst.
Wie lief die Vorbereitung?
Straube: Wir haben den Zeitablaufplan gegenüber den vergangenen Jahren verändert, sind fast einen Monat später in die Vorbereitung eingestiegen. Vorgabe war, dass die Spielerinnen sich anderweitig sportlich betätigen, sei es im Fitnessstudio, beim Schwimmen oder Radfahren. Einige haben auch die Beachvolleyball-Saison bestritten. Damit sollten die Grundlagen geschaffen werden und wir waren beim Trainingsauftakt sehr zufrieden mit der Fitness der Spielerinnen. Hinter uns liegen jetzt sieben Wochen, in denen wir in erster Linie an der Kondition gearbeitet haben. Jetzt sind wir zum ballspezifischen Training übergegangen.
Die Regionalliga-Saison 2023/24 wurde mit Platz vier abgeschlossen. Werden jetzt die Medaillen ins Visier genommen?
Straube: Wir haben eine Medaille knapp verpasst, da liegt es in der Natur der Sache, dass wir alle nach Edelmetall streben. Aber man darf die Stärke der Liga nicht vernachlässigen. Ich glaube, dass diese Spielklasse sehr ausgeglichen ist und die Tagesform entscheiden wird. Wir müssen von Beginn an konzentriert und möglichst auf unserem höchsten Level agieren.
Was hat sich in der Liga getan, wer der Titelfavorit?
Straube: Der Dresdner SSV hat eine Super-Serie 2023/24 gespielt, ist absolut verdient Meister geworden und aufgestiegen. Abgestiegen war eigentlich der VC Zschopau, aber durch den Rückzug von Lichtenstein ist die Mannschaft dringeblieben. Neu in der Liga sind der Geraer Volleyballclub und der TSV Leipzig. Heißer Titelkandidat ist aus meiner Sicht der Chemnitzer Volleyballverein, also der amtierende Vizemeister. Ich denke aber, wir sind nicht so weit weg, daher sehe ich uns ebenfalls im Kreis der Titelanwärter – vorausgesetzt, wir bringen unser gesamtes Potenzial möglichst oft auf die Platte.