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Freitals Ex-OB gestorben

Nach langer Krankheit ist Klaus Pollack am Wochenende verstorben. Weggefährten loben seine Wirtschaftskompetenz.

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© Archivfoto: Holm Helis

Von Tobias Winzer

Freital. Freital trauert um Klaus Pollack. Der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt ist am Sonnabend nach langer Krankheit im Alter von 73 Jahren verstorben. Pollack, der zwischen 1994 und 2001 für die SPD Stadtchef war und zuvor ab 1990 als Wirtschaftsdezernent und Beigeordneter arbeitete, hatte bereits nach der Kommunalwahl 2014 sein Mandat für den Stadtrat aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Er wollte sich lieber auf die Kreispolitik konzentrieren. Sein Mandat im Kreistag beendete er im Dezember des vergangenen Jahres. Günter Siebert, Gründer der Freitaler SPD nach der Wende und Fraktionsvorsitzender unter Pollack, betonte gestern seine Verdienste für Freital. Mit einem Anruf beim damaligen Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf (CDU) habe er das Stahlwerk gerettet. Außerdem habe sich Klaus Pollack enorm für das Glaswerk eingesetzt. „Da hat er sich voll reingehängt.“ Pollack habe Freital in einer wichtigen Phase nach der Wende stabilisiert. „Er war geachtet und nicht gefürchtet.“ Pollack sei insofern das Gegenstück zu seinem Nachfolger Klaus Mättig (CDU) gewesen. „Er war vorsichtiger und bedächtiger.“ Der heutige SPD-Fraktionschef im Stadtrat, Klaus Wolframm, sagte: „Klaus Pollack hat die Stadt finanziell gut geführt in der schweren Nachwendezeit.“ Da die SPD im Stadtrat nie eine Mehrheit gehabt habe, habe er es durchaus schwer gehabt. „Er handelte deswegen sehr ausgeglichen und neutral.“

Auch der amtierende Oberbürgermeister Uwe Rumberg (CDU) meldete sich gestern zu Wort. „Wir werden Klaus Pollack ein ehrendes Andenken bewahren“, sagte er. „Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt der Ehefrau und der Familie.“ Klaus Pollack habe die Kommunalverwaltung nach der Wende neu aufgebaut und sich unter anderem um die Privatisierung gekümmert. In seiner Amtszeit seien außerdem die kommunalen Gesellschaften gegründet worden. „Er hat maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Großen Kreisstadt Freital“, so Rumberg. „Er war stets um Sachlichkeit und Ausgeglichenheit bemüht.“

Klaus Pollack, der vor seiner politischen Karriere als Diplom-Ingenieur leitend im Prüfgerätewerk tätig war, trat zur Oberbürgermeisterwahl 2001 nicht noch einmal an, sondern überließ das Feld seinem 2. Bürgermeister und Parteikollegen Stephan Loge. Dieser unterlag Klaus Mättig. Nach seiner Zeit als Stadtchef war Pollack lange Zeit Stadtrat und Kreisrat und führte die Sozialdemokraten als Fraktionschef. Außerdem arbeitete er als Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Gedenken.