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Freund der toten Prostituierten in Haft

Womöglich hat der 34-jährige seine langjährige Freundin erstochen. Mario B. hatte im Internet mehrere Trauerbekundungen über den Tod von Ramona D. verfasst.

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© dpa

Von Juliane Richter

Im Fall der getöteten Prostituierten Ramona D. hat die Polizei am Dienstag den Freund der Frau verhaftet. „Im Zuge der Ermittlungen ergab sich ein Tatverdacht gegen den 34-jährigen Lebensgefährten“, teilte die Staatsanwaltschaft gestern mit. Ein Notarzt hatte vergangenen Donnerstag um 1.22 Uhr den Tod der 43-Jährigen festgestellt. Sie war mit mehreren Messerstichen getötet worden. Ihre Leiche hatte sich in einer Wohnung in der Micktner Straße befunden. Dort hatte die Frau unter dem Künstlernamen Sandra als Prostituierte gearbeitet. Ihr Freund Mario B. hatte die Leiche kurz nach 1 Uhr in der Wohnung entdeckt. So hatte er es zumindest in dieser Nacht einem befreundeten Securitymann erzählt, der im nahe gelegenen Kasino Box an der Leipziger Straße arbeitet. Gemeinsam waren sie zurück in die Wohnung gegangen. Als auch der Securitymann den leblosen Körper sah, hatte dieser sofort den Notarzt verständigt. Wieso Mario B. diesen Anruf nicht bereits direkt nach dem angeblichen Auffinden der Leiche selbst getätigt hatte, blieb bisher unklar.

Videomaterial aus der Tatnacht

Mario B. hatte in den vergangenen Tagen auf seinem Facebook-Profil mehrere Trauerbekundungen über den Tod von Ramona D. verfasst (die SZ berichtete). So schrieb er am Sonntag: „Ich denke jede Sekunde an dich, denn du fehlst mir so sehr. Jede Nacht schau ich in den Himmel, um zu hoffen, ein Zeichen von dir zu bekommen. Du warst mein ein und alles. Ich Liebe Dich mein Engel. Ich werde dich immer im Herzen tragen. In ever love“. Dazu hatte er Fotos von sich und Ramona D. veröffentlicht, einige davon offensichtlich Urlaubsschnappschüsse. Laut ihren Facebook-Profilen haben beide in Meißen gewohnt und waren seit 2010 ein Paar und auch verlobt.

Mario B. arbeitet seit Mitte letzten Jahres für Nachtklubbesitzer Wolle Förster. Neben dem „Klax“ an der Leipziger Straße gehört diesem auch die besagte Spielhalle „Box“ an der Mario B. in der Tatnacht den Securitymann aufsuchte. Laut Wolle Förster hat die Polizei bereits am Montag von ihm die Videoaufzeichnungen abgeholt, die minutengenau zeigen, wann Mario B. sich an der Spielhalle aufgehalten hat. Die Mordkommission ermittelt weiter und sucht noch immer Zeugen, die sich in der Nacht vom 18. zum 19. Februar im Bereich der Micktner Straße aufgehalten haben. Hinweise an 4832233. (mit lex)