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Freund gesteht Tötung der Prostituierten

Laut Staatsanwaltschaft hat Mario B. gestanden, seine Freundin Ramona D. getötet zu haben. Ein Gutachter soll nun die Schuldfähigkeit des Täters beurteilen.

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© Sven Ellger

Von Juliane Richter

Dresden. Der 34-jährige Mario B. hat am Montag gestanden, seine Freundin Ramona D. erstochen zu haben. Die Dresdner Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen Mordes. Das bestätigt deren Sprecher Lorenz Haase auf Anfrage der Sächsischen Zeitung. Die 43-Jährige hatte als Prostituierte in einer Einraumwohnung in der Micktner Straße gearbeitet. Dort hatte sie ihr Lebensgefährte am 20. Februar angeblich gegen 1 Uhr nachts tot im Bett gefunden. Erst nachdem er einen befreundeten Türsteher von der Leipziger Straße zu Hilfe geholt hatte, verständigte dieser den Notarzt. Wieso Mario B. das selbst nicht gleich getan hatte, warf von Anfang an Fragen auf.

Schon fünf Tage nach der Tat hatte die Mordkommission den Lebensgefährten unter Tatverdacht festgenommen. „Aufgrund der Vernehmungen besteht nun der Verdacht des Mordes“, sagt Sprecher Lorenz Haase. Bisher waren die Ermittler noch von Totschlag ausgegangen. Typische Mordmerkmale sind Tötung aus Heimtücke, Habgier, um etwas zu verdecken oder um den Sexualtrieb zu befriedigen. Welches dieser Merkmale zutrifft und was letztendlich das Motiv von Mario B. war, seine Freundin zu erstechen, will die Staatsanwaltschaft nicht preisgeben.

Auch der Verteidiger des 34-Jährigen schweigt. Reiner T. Majorek von der Radebeuler Kanzlei Linnemann sagt auf SZ-Anfrage: „Ich werde mich nicht vor Erhebung der öffentlichen Anklage äußern. Falls es diese geben sollte.“ Oberstaatsanwalt Haase ist wiederum zuversichtlich, dass es zu eben jener Anklage kommt. Zunächst würden jedoch noch weitere Spuren ausgewertet und ein Sachverständiger hinzugezogen, der mit einem Gutachten beurteilen soll, inwieweit Mario B. schuldfähig ist.

Weitere Polizeimeldungen vom 11. März

Mann randaliert in Autohaus

Zeit: 10.03.2015, 22.55 Uhr | Ort: Dresden-Leubnitz/Neuostra

Polizeibeamte nahmen am Dienstagabend einen jungen Mann (28) fest, der einen Wachmann (57) geschlagen und in einem Autohaus an der Dohnaer Straße randaliert hatte.

Der Mann griff den Wachmann unvermittelt an und verletzte ihn. Danach schlug er die Eingangstür des Autohauses ein und rannte in den Verkaufsraum. Dort beschädigte er mehrere Autos und warf Motorräder um. Der Schaden beträgt nach ersten Erkenntnissen rund 30000 Euro. Die herbeigerufenen Polizeibeamten konnten den Mann überwältigen und vorläufig festnehmen. Ein Alkohol- und Drogenschnelltest ergab keine entsprechenden Beeinträchtigungen. Sein Motiv ist gegenwärtig noch unklar. Zurzeit ist der 28-Jährige in medizinischer Betreuung.

Einbruch in Einfamilienhaus

Zeit: 10.03.2015, 14.00 Uhr bis 17.50 Uhr | Ort: Dresden-Torna

Gestern brachen Unbekannte in ein Einfamilienhaus an der Straße Alttorna ein. Zutritt verschafften sich die Täter, indem sie ein Kellerfenster aufhebelten. Anschließend durchsuchten sie die Räume und stahlen zwei Laptops im Wert von etwa 1800 Euro. Der entstandene Sachschaden beträgt etwa 500 Euro.

Lagerraum aufgebrochen

Zeit: 10.03.2015, 07.30 Uhr festgestellt | Ort: Dresden-Altstadt

Unbekannte brachen in einen Lagerraum auf einer Baustelle am Altmarkt ein. Aus dem Lager stahlen die Täter eine Badgarnitur für behinderte Menschen im Wert von etwa 1000 Euro.

Drei Autos gestohlen

Zeit: 09.03.2015, 21.45 Uhr bis 10.03.2015, 08.10 Uhr | Ort: Dresden-Klotzsche

Unbekannte haben einen schwarzen Audi A6 vom Dörnichtweg gestohlen. Der zwei Jahre alte Wagen hat einen Zeitwert von etwa 50000 Euro.

Zeit: 09.03.2015, 21.55 Uhr bis 10.03.2015, 07.45 Uhr | Ort: Dresden-Klotzsche

Ein schwarzer Audi A5 ist in der Nacht zum Dienstag von der Stendaler Straße gestohlen worden. Das drei Jahre alte Auto hat einen Wert von etwa 30000 Euro.

Zeit: 09.03.2015, 19.30 Uhr bis 10.03.2015, 07.30 Uhr | Ort: Dresden-Trachau

In der Nacht zum Dienstag stahlen Unbekannte einen schwarzen Skoda Octavia von der Reichenberger Straße. Zum Zeitwert des sechs Jahre alten Wagens liegen keine Angaben vor.

Männer berauben 19-Jährigen auf Toilette

Zeit: 10.03.2015, 15.00 Uhr | Ort: Dresden-Seevorstadt

Dienstagnachmittag ist ein junger Mann (19) von zwei Unbekannten am Wiener Platz beraubt worden.

Die beiden Männer folgten dem 19-Jährigen auf eine Toilette und bedrohten ihn mit einem Messer. In der Folge raubten sie ihm etwa 100 Euro Bargeld und schlossen ihn auf der Toilette ein. Der Beraubte konnte sich befreien und wurde daraufhin von den Tätern geschlagen und mit Reizgas besprüht. Letztlich flüchtete das Duo in unbekannte Richtung. Der 19-Jährige wurde leicht verletzt.

Die Dresdner Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Zusammenstoß zwischen Auto und Radlerin - Zeugen gesucht

Zeit: 09.03.2015, 14.35 Uhr | Ort: Dresden-Trachau

Die Polizei sucht Zeugen zu einem Verkehrsunfall auf der Straße Alttrachau. Dort war am Montagnachmittag eine 18-jährige Fahrradfahrerin aus Richtung Leipziger Straße unterwegs. Ein hinter ihr fahrendes Auto fuhr auf das Fahrrad auf. Die Radlerin kam zu Fall und verletzte sich dabei leicht. Der Autofahrer flüchtete von der Unfallstelle. Bei dem Auto soll es sich um einen älteren dunklen Kombi mit auffällig lauter Auspuffanlage handeln.

Die Polizei bittet Zeugen, welche den Unfall beobachtet haben oder Angaben zu dem flüchtigen Verursacherfahrzeug oder dessen Fahrer machen können, sich zu melden. Hinweise nimmt die Polizeidirektion Dresden unter der Rufnummer (0351) 483 22 33 entgegen.

Verkehrsunfallgeschehen

Die Polizei registrierte am 10.03. 2015 im Stadtgebiet Dresden insgesamt .46 Verkehrsunfälle mit neun verletzten Personen.

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Im Internet hatten sich sowohl der Beschuldigte als auch die getötete Ramona D. zu ihrer Beziehung bekannt und angegeben, seit 2010 ein Paar zu sein. Beide haben demnach auch in Meißen gelebt. Die Wohnung in der Micktner Straße diente offenbar vor allem als Arbeitsstätte für Ramona D. – am Klingelschild steht jedoch der Nachname ihres Freundes. Die Jalousien der Erdgeschosswohnung sind nach wie vor herabgelassen, der Briefkasten hat sich seit der Tat zunehmend gefüllt.

Mario B. hatte auf seinem Facebook-Profil im Internet einen Tag nach der Tat um seine Freundin getrauert. „In ewiger Liebe“ schrieb er und veröffentlichte Fotos, die ihn gemeinsam mit Ramona D. zeigen. Offenbar waren die Aufnahmen bei einem gemeinsamen Urlaub am Meer entstanden. Bis zur Tat hatte der 34-Jährige in einer Dresdner Spielhalle als Servicekraft gearbeitet. Er sitzt weiterhin in Haft.