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Freundliches Willkommen für Neu-Görlitzer

Auf neue Einwohner der Neiße-Stadt wartet ab heute eine nette Überraschung. Doch daran sind einige Bedingungen geknüpft.

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Von Steffen Schreiber

Ein richtiges Paket ist es eigentlich nicht. Eher eine kleine Visitenkarte. Diese weist den Besitzer als „Neu-Görlitzer“aus. Doch dieses kleine Stück Papier hat es in sich und soll seit gestern ein entscheidender Anreiz dafür sein, in die Neißestadt zu ziehen.

Davon zeigten sich zumindest alle Projektmacher überzeugt. Die Wohnungsbaugesellschaft, die Stadtwerke und die Verkehrsgesellschaft aus Görlitz sind die Absender. Ab sofort bieten sie für alle jene, die von außerhalb nach Görlitz und seinen Ortsteilen zuziehen wollen, einen Willkommensgruß. Bislang gibt es sachsenweit nur in Dresden ein Gutscheinheft als Dankeschön. Doch diesmal stellt Görlitz die Landeshauptstadt Dresden in den Schatten.

Das Willkommensgeschenk besteht aus drei Teilen: Da wird allen „Neu-Görlitzern“ für drei Monate die Kaltmiete erlassen, wenn sie einen mindestens 18-monatigen Mietvertrag abschließen. Die Stadtwerke geben aus dem durchschnittlichen Jahresverbrauch einen Monat Strom kostenlos dazu. Außerdem kann eine ganze Familie für drei Monate umsonst die Angebote der Verkehrsbetriebe nutzen.

Für eine vierköpfige Familie summieren sich die Ersparnisse auf etwa 1400Euro, abhängig von der Wohnungsgröße und den Stromkosten. Einen Haken hat das Ganze aber natürlich auch: Um in den Genuss der Rabatte zu kommen, müssen natürlich Verträge bei den Stadtwerken und der Verkehrsgesellschaft abgeschlossen werden. Vorerst ist das Angebot jedoch befristet und gilt bis zum Ende des nächsten Jahres.

Die Gefahr, ansässige Görlitzer mit den kostenfreien Angeboten zu verärgern, sehen die drei Unternehmen nicht. So sagt der Vorstand der Stadtwerke, Peter Starre: „Von einem Zuzug neuer Görlitzer werden alle profitieren, denn dann verteilen sich die hohen Fixkosten der Stadtwerke auf mehr Schultern.“

Die Grundidee aller Beteiligten ist, wieder mehr Menschen nach Görlitz zu locken. Von einer neuen „Willkommenskultur“ spricht Oberbürgermeister Siegfried Deinege, der sich als Schirmherr dem Projekt zur Verfügung stellt. Er sieht das Görlitzer Begrüßungspaket als den ersten Schritt einer größeren Bewegung hin zu einer offenen, familienfreundlichen Stadt der Generationen.