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Schüler gehen fürs Klima auf die Straße

Am Freitag findet in Görlitz die nächste Demo von "Fridays for Future" statt. Ihr Protest richtet sich auch gegen eine neue Milchviehanlage bei Löbau.

Von Sebastian Beutler
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So demonstrierte "Fridays for Future" im August vergangenen Jahres durch Görlitz.
So demonstrierte "Fridays for Future" im August vergangenen Jahres durch Görlitz. © Archiv/Nikolai Schmidt

Die letzte Schülerdemonstration in Görlitz liegt coronabedingt lange zurück. Jetzt meldet sich die Initiative "Fridays for Future" aber vor den Sommerferien noch einmal zurück.

An diesem Freitag, ab 16 Uhr, versammeln sich Schüler aus Görlitz und Zittau  am Bahnhof, um nach einer Kundgebung über die Berliner Straße, Jakobstraße, Wilhelmsplatz zum Marienplatz zu ziehen. Das teilt die Zittauer Organisation der Klimaprotestler mit. Sie rechnen mit rund 100 Teilnehmern. Die Veranstaltung steht unter dem Motto "Spuren hinterlassen". 

Protest gegen Kohleausstiegsgesetz

Ihr Protest richtet sich auch gegen das soeben von Bundestag und Bundesrat verabschiedete Kohleausstiegsgesetz. Den Klimaschützern dauert es zu lange, bis die Kohleverstromung in Deutschland beendet ist. Dem Gesetz zufolge soll das spätestens Ende 2038 mit der Abschaltung des letzten Kohlemeilers in Boxberg der Fall sein. Es ist ein Kompromiss zwischen Klimaforschern, Umweltverbänden, der Wirtschaft und der Politik, der in jahrelangen Gesprächen nun Gesetz geworden ist. 

Kritik an großer Milchviehanlage

Anlass für die Demonstration ist zugleich der Bau einer Milchviehanlage für 1.000 Kühe in Rosenbach bei Löbau. Bereits jetzt werden auf dem Gelände über 10.000 Nutztiere gehalten, der Großteil davon sind Schweine. Die Schüler zweifeln daran, dass das Formen einer nachhaltigen Landwirtschaft sind. Eine Petition gegen den Bau läuft Ende Juli aus. Bisher wurde erst die Hälfte der benötigten 2.000 Unterschriften aus der Region zusammengetragen.

Absichtlich: Demo nicht zur Schulzeit

Anders als noch vor Corona findet die Demonstration nicht während der Unterrichtszeiten statt. Das hatte damals für heftige Kritik gesorgt. Zum einen wäre die Wirkung jetzt auch nicht dieselbe wie vor Corona, weil viele Schüler gar nicht in den Oberschulen oder Gymnasien sind, sondern der Unterricht in einem Mix von Präsenzausbildung und Homeschooling stattfindet. Zum anderen sagt Lilja Heizmann von der Görlitzer Ortsgruppe von "Fridays for Future": „Aufgrund der Corona-Situation ist  bereits viel Zeit verloren gegangen. Viele Schüler haben Stress mit ihrem Lernstoff. Ein Schulstreik, egal aus welchen Gründen, würde uns von keiner Seite Sympathien einbringen.“ 

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