Friedenswanderer macht Station in Freital

Freital, sagt er, habe sich aber kaum verändert. „Leider. Es fehlen hier ein paar Farben, was nicht nur an der Jahreszeit liegt“, sagt Stefan Horvath und seufzt. Trotzdem komme er gerne, allerdings nun zum letzten Mal. Der Österreicher, der als Weltfriedenswanderer bekannt wurde, will sich zur Ruhe setzen.
Zuvor macht der 60-Jährige noch mal das, wofür ihn viele kennen. Er demonstrierte in Dresden gegen Rechte und nahm an der Menschenkette anlässlich des 13. Februars teil. Horvath ist so etwas wie ein Berufsdemonstrant. Mit 28 gab der Wiener sein Bauunternehmen auf, seitdem reist er durch Europa, insbesondere Deutschland. Er beteiligt sich an Protestaktionen, unterstützt Obdachlose, redet mit Politikern, begleitete Hilfstransporte. Es geht ihm um mehr Frieden in der Welt, mehr Toleranz, weniger Konsum. Er selbst hat keinen festen Wohnsitz, lebt von Spenden- und Sponsorengeldern. Früher schlief er meist in Zelten, inzwischen darf es gerne ein festes Quartier sein. „Das ist sicherer. Die Menschen sind so komisch gegenüber Campern geworden“, sagt er.
In Freital war er bereits mehrmals. Weit über 50 000 Kilometer ist er inzwischen gelaufen und hat dabei inzwischen 52 Paar Wanderschuhe verschlissen. „Früher war ich manchmal 100 Kilometer am Stück unterwegs.“ Heute schaffe er nur noch 25 Kilometer. „Der Körper macht nicht mehr so mit.“ Deshalb will er sich nun allmählich zur Ruhe setzen und plant seine letzte lange Reise: die Auswanderung nach Norwegen. Horvath: „Ein schönes Land.“
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