Bautzen
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Frische Fische für den Weihnachtsmarkt

In Baruth ist der zweite Advent auch beim Angelverein ein fester Termin. 18 Karpfen aus dem Schulteich werden verarbeitet. Doch es gibt noch mehr.

Von Kerstin Fiedler
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Daniel Lenuweit ist Vorsitzender des Angelvereins Spreeaue Baruth. Hier wird der Schulteich in Vorbereitung des Weihnachtsmarktes in Baruth abgefischt.
Daniel Lenuweit ist Vorsitzender des Angelvereins Spreeaue Baruth. Hier wird der Schulteich in Vorbereitung des Weihnachtsmarktes in Baruth abgefischt. © Sylvia Michel

Baruth. Es waren nicht so viele Fische wie im vorigen Jahr. Dennoch ist der Vorsitzende des Angelvereins Spreeaue Baruth, Daniel Lenuweit, zufrieden mit dem Abfischen des Schulteichs in Baruth. Sind doch letztlich die 15 Spiegel- und Schuppenkarpfen, drei Graskarpfen und acht Zander die Grundlage für den Baruther Weihnachtsmarkt. Der findet traditionell am zweiten Advent statt. Und die Mitglieder des Angelvereins sind meist dabei.

Der Weihnachtsmarkt in Baruth lebt von der Beteiligung der heimischen Vereine. Und den Angelverein gibt es immerhin schon seit 1975. Er hat derzeit über 170 Mitglieder, davon etwa zehn Prozent Frauen, schätzt Lenuweit. Die Mitglieder sind im regionalen Angelverband Elbflorenz organisiert und können so die Gewässer aller Mitgliedsvereine mitnutzen. In der Region selber kümmern sie sich außer um den Schulteich im Baruther Park, den sie von der Gemeinde Malschwitz gepachtet haben, noch um die Kiesgrube in Kleinsaubernitz sowie die neue und alte Tongrube von Guttau. Während der Schulteich abgefischt wird, sind die anderen Gewässer nur zum Angeln da. Tongruben und Kiesgrube sind immerhin zwischen acht und zehn Meter tief. 

Sorgen macht den Vereinsmitgliedern, dass in der Sommerzeit an der Kiesgrube Kleinsaubernitz niemand auf das Badeverbot achtet. „Die Leute, die hierher kommen und in dem Gewässer baden, ignorieren einfach die Verbotsschilder“, sagt Daniel Lenuweit. Er fühlt sich von Polizei und Gemeinde im Stich gelassen. Gerade wenn es um Ruhestörung, Abfall und Feuerplätze geht. „Bestrafen kann man nur jemanden, von dem man die Personalien hat. Aber dafür müsste die Polizei auch kommen, wenn wir sie rufen“, sagt Lenuweit, der den Verein schon seit elf Jahren leitet. 

Gut gefüllter Veranstaltungskalender

An den Gewässern ist der Verein für Ordnung zuständig, aber auch dafür, dass ordentlich mit Fischen besetzt wird. „Dafür bekommen wir den Fisch aus Dresden, um sicher zu gehen, dass keine Krankheiten eingeschleppt werden. „Wir hatten nur 1990 einmal ein Problem, als alle Fische von einer Seuche betroffen waren und eingegangen sind.“, sagt Daniel Lenuweit, der sein Hobby auch zu Beruf gemacht hat und im Bautzener Angelfachgeschäft auf der Zeppelinstraße als Verkäufer arbeitet. Der 52-Jährige liebt beim Angeln vor allem die Ruhe. „Ich kann die Natur genießen“, sagt er. Besonders die Sonnenauf- und -untergänge an der Kiesgrube mag er sehr. Lenuweit ist froh, dass der Verein einen gut gefüllten Veranstaltungskalender hat. Nachwuchs gewinnen sie vor allem bei Veranstaltungen mit dem Hort der Grundschule Baruth. Beim letzten Mal haben 36 Kinder teilgenommen. „Einige bleiben im Verein“, sagt er.

Am Sonntag stehen die Angler wieder an der linken Seite vom weißen Tor. Sie bieten frischen Räucherfisch, 50 Liter Fischsuppe, aber auch Fischsemmeln an. Die Vorbereitungen dafür beginnen am Freitag, wenn die Fische geschlachtet werden. Aber es gibt auch andere Baruther Vereine, die wieder aktiv mitwirken. So zum Beispiel der Glockenförderverein Baruth. Tischlermeister Stübner hat aus dem 350 Jahre alten Holz des ehemaligen Glockenstuhls der Kirche Kerzenständer produziert. Jeder ein Unikat. Der Erlös kommt den Baruther Glocken zugute.

Weihnachtsmarkt Baruth am Sonntag ab 10 Uhr, ab 14 Uhr Programm der Kinder, danach Weihnachtsmann

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