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Frische Fugen

Im Nieskyer Waldbad wird an der Rutsche gearbeitet. Auch wenn die nächste Saison noch lange nicht startet.

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© André Schulze

Seit etwa fünf Wochen ist die große Wasserrutsche im Waldbad eingepackt wie ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk. Von früh bis spät werkelt darin Olaf Kruse und repariert alles für die nächste Saison. Immerhin ist die Rutsche schon 23 Jahre alt und wurde 1995 mit dem Umbau des Waldbades aufgestellt. Schon der Aufbau der Umhüllung dauerte vier Tage. „Ich musste die Rutsche einhausen, weil ich maximal eine Luftfeuchtigkeit von 80 Prozent haben darf, sonst funktioniert die Anbindung nicht“, erklärt er. „Das Fugenmaterial mag keine Feuchtigkeit und keine direkte Sonne, solange es trocknet“, erklärt Olaf Kruse. Es ist offenbar eine Wissenschaft für sich: „Es gibt Weichfugen und Hartfugen, da muss man das richtige Material verwenden, sonst hält das nicht lange. Einfaches Silikon geht gar nicht.“ Auch deshalb ist Eile geboten, bevor das Wetter wieder schlechter wird. Das Gute sei, wie Kruse auch schon im Angebot betont habe, es lohnt sich. Die Rutsche im Waldbad besteht aus einem dicken Traglaminat und einer dicken Deckschicht. Die neuen Rutschen seien viel dünner und deshalb anfälliger. Die Nieskyer Rutsche könne bei guter Pflege noch mal 20 Jahre halten. Kruse kümmert sich dabei um die Rutsche selbst, also die Röhre, die Fugen, die Stöße und die Schrauben. Die Röhre selbst ist ein Traglaminat, das aus Glasfasern besteht. Die werden geschützt und bedeckt von dem sogenannten Gelcoat, einer Deckharzschicht. Vorab wird einmal alles abgeschliffen, um die Schadstellen zu entdecken und nach dem Ausbessern wird noch einmal geschliffen, um die Oberfläche wieder glatt zu machen. An einigen Stellen glänzt die Oberfläche schon wieder wie neu.

Ungewohnter Anblick: Hinter den Folien ist die Waldbadrutsche verschwunden. Für die Reparatur ist das wichtig.
Ungewohnter Anblick: Hinter den Folien ist die Waldbadrutsche verschwunden. Für die Reparatur ist das wichtig. © André Schulze

Seit vielen Jahren ist der gelernte Metaller und Fachmann für Kunststoffe spezialisiert auf die Sanierung von Wasserrutschen. So fährt der Mann aus Oldenburg quer durchs Land, auch in Krauschwitz hat er schon repariert. Wenn es keine Rutsche ist, dann auch mal ein Feuerwehrtank.

Bevor die Saison startet, schaut sich auch der Tüv die Rutsche noch einmal an, sagt Sabine Michler von den Nieskyer Stadtwerken. (as, SZ/cam)