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Frischekur für den großen Elektromarkt

Der Medimax im Freitaler Weißeritzpark hat einen neuen Inhaber – und der investiert kräftig.

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© Andreas Weihs

Von Thomas Morgenroth

Freital. Bis zum König der Lüfte, der majestätisch durch den Himmel schwebt, sind es im Freitaler Medimax exakt 48 Meter. Aber der Beobachter, der auf der Schwelle des Fachmarktes stehen bleibt, wird den Steinadler bald aus den Augen verlieren, weil ihm die Kunden die Sicht auf die Wand mit den Fernsehgeräten am anderen Ende versperren. Das wiederum freut Verkaufsleiter Carsten Eichhorn, der sich natürlich nicht nur ein schaulustiges, sondern vor allem ein einkaufsfreudiges Publikum wünscht, das möglichst zahlreich durch den Elektrofachmarkt wuselt.

Der 2010 eröffnete Medimax präsentiert sich seit dieser Woche in einem vollkommen veränderten, frischen Gewand. Das Geschäft wurde in den vergangenen zwei Monaten bei laufendem Betrieb grundlegend renoviert. Fast alles ist neu: der Fußbodenbelag, die Farbe an den Wänden, die Logos, die Ladeneinrichtung. Konzeptionell trägt der Markt den mitunter rasanten Entwicklungen vor allem bei der digitalen Technik und des Mobilfunks Rechnung. Die Verkaufsfläche von rund eintausend Quadratmetern ist deutlich klarer strukturiert als bisher. Und sie wird effektiver genutzt, zum Beispiel im Kassenbereich.

„Am Sortiment gibt es keinerlei Abstriche, im Gegenteil, wir erweitern unser Angebot zum Beispiel um ein Passbildstudio“, sagt Alexander Knye, Geschäftsführer der Electronic Lichtenau GmbH. Das in Westsachsen ansässige Unternehmen ist seit Januar Inhaber des Fachmarktes in Freital. „Wir sind seit 2002 Franchisepartner von Medimax und betreiben weitere Märkte in Freiberg, Lichtenau, Aue, Schwarzenberg und Chemnitz“, erklärt Knye. Den Freitaler Medimax hat Electronic Lichtenau von der Medimax-Kette übernommen, deren Zentrale den Freitaler Standort, wie viele der insgesamt mehr als 130 Märkte in Deutschland, bisher in eigener Regie betrieben hat.

Nach einer Marktanalyse konnten sich die Lichtenauer eine Übernahme vorstellen, und zwar mit sämtlichem Personal. Als ein langfristiger Mietvertrag mit dem Center abgeschlossen war, ging der neue Besitzer auch gleich in die Vollen: Der Totalumbau der Filiale im Weißeritzpark kostet nach Knyes Angaben rund 300 000 Euro. Die offizielle Wiedereröffnung des Marktes, der seine Kunden auch über das Internet erreichen will, ist für den Herbst geplant.

Die Ausgaben lohnen sich nach Ansicht des Geschäftsführers: „Wir haben in Freital genügend Kaufkraftpotenzial.“ Außerdem senken einige der Investitionen auf lange Sicht die Betriebskosten, und zwar erheblich. So muss das Unternehmen zwar für die Umstellung der Beleuchtung auf LED rund 20 000 Euro aufbringen. „Aber wir sparen so viel an Energiekosten ein, dass sich das schon nach elf Monaten amortisiert“, sagt Alexander Knye.

Um den Umsatz zu optimieren, setzt die Geschäftsführung auf die Kompetenz vor Ort. Als Verkaufsleiter wurde deshalb ein Freitaler eingestellt, einer, den Knye seit 25 Jahren kennt und als Fachmann schätzt: Carsten Eichhorn. Der Fünfzigjährige stammt aus Chemnitz, ist Rundfunk- und Fernsehmechaniker und arbeitete zu DDR-Zeiten im Betrieb seines Vaters. Später war Eichhorn in verschiedenen Märkten und Unternehmen in leitenden Positionen beschäftigt. 1996 ist er nach Freital gezogen, wohnt jetzt in Zauckerode und pflegt dort als Vorsitzender des Kleingartenvereins „Am Hochbehälter“ auch privat Kontakte zu den Freitalern.

Mit seinen dreizehn Mitarbeitern will Carsten Eichhorn die Kunden des Freitaler Medimax mit Service und Kompetenz überzeugen. Der Slogan des Fachmarktes „Einfach gut beraten“ sei kein leeres Versprechen, betont der Verkaufsleiter. „Wir haben für jeden eine passende Lösung“, verspricht er. „Wir schwatzen keinem etwas auf, sondern ermitteln, was der Kunde braucht.“ Zum Beispiel, in welcher Größe und mit welchem Komfort er dem Adler in seinem Wohnzimmer bei seinen Flugkünsten zusehen will.