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Frischer Wind bei den Modellfliegern

Der Verein hat einen neuen Vorstand. Der hat ehrgeizige Ziele – vor allem in der Nachwuchsarbeit.

Von Elke Braun
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Jugendwart Alexander Kurz vom Modellfliegersportclub (MFSC) Roßwein leitet Lotte Ulbricht auf dem Flugplatz in Etzdorf beim Lehrer-Schüler-Fliegen an.
Jugendwart Alexander Kurz vom Modellfliegersportclub (MFSC) Roßwein leitet Lotte Ulbricht auf dem Flugplatz in Etzdorf beim Lehrer-Schüler-Fliegen an. © Dietmar Thomas

Roßwein/Striegistal. Seit einigen Monaten haben die Mitglieder des Modellfliegersportclubs Roßwein eine neue Leitung. Clubvorsitzender ist Lothar Bader aus Klipphausen, zweiter Vorsitzender Volker Steinkamp aus Meißen. Auch die Funktionen eines Jugend- und eines Platzwartes seien vergeben worden. „Wir haben die Leitung aus langjährig erfahrenen Händen übernommen, wollen aber jetzt frischen Wind in die Vereinsarbeit bringen“, sagt Volker Steinkamp. Derzeit bereiten die Mitglieder den Flugtag am 31. August vor. An diesem Tag lassen die Piloten ihre Mini-Flugzeuge und Helikopter wieder auf dem vereinseigenen Flugplatz in Etzdorf steigen.

Künftig sollen Flugtage und andere Veranstaltungen längerfristig geplant werden. Besonderes Augenmerk wollen die Modellflieger aber auf die Nachwuchsarbeit legen. Deshalb gibt es beim nächsten Flugtag dazu auch einen gesonderten Informationsstand.

Die im Roßweiner Club vertretenen Piloten wollen gern möglichst viele Kinder und Jugendliche in Roßwein und Umgebung für das Modellfliegen begeistern und vor allem auch die Eltern mit ins Boot holen. Denn ohne deren Hilfe kommen die Kinder nicht auf den abgelegenen Flugplatz in Etzdorf. Das sei aber eigentlich nur Nebensache, meint Steinkamp. Elterntaxis benötigen die Kinder auch bei den meisten anderen Sportarten.

Steinkamp, der selbst seit 43 Jahren Pilot ist und etwa 30 eigene Flugzeuge besitzt, ist sich sicher: Wer einmal mit dem Modellflug-Virus infiziert ist, kommt so schnell nicht wieder davon los. Ganz abgesehen davon würden dabei zahlreiche Fertigkeiten und Wissen vermittelt. Holz- und Kunststoffverarbeitung zum Beispiel, Grundlagen der Elektrotechnik und der Aerodynamik oder der Funktion von Elektro- oder Verbrennungsmotoren. Auch die Kreativität werde beim Modellbau gefördert.

Der Einstieg in das Hobby sei allerdings nicht ganz billig. „Mit 300 bis 350 Euro müsse für einen Bausatz für Kinder gerechnet werden, für Erwachsene kostet das bis zu 600 Euro. Die wollen meistens etwas Besseres haben“, sagt Volker Steinkamp und lacht.

Vor allem die Regelmäßigkeit ist es, die nach Steinkamps Ansicht notwendig ist, um Jugendliche und Kinder bei der Stange zu halten. Einmal pro Woche – so seine Vorstellungen – soll ein Verantwortlicher des Vereins eine Interessengemeinschaft leiten, in der zunächst die Modelle unter Anleitung entstehen. Beim sogenannten Lehrer-Schüler-Fliegen werden die jungen Piloten an das Einmaleins der Fliegerei herangeführt – zunächst noch unter der Anleitung eines erfahrenen Piloten. „Dafür stellt der Verein Modelle zur Verfügung, die über zwei Fernsteuerungen verfügen“, erklärt Volker Steinkamp. Der Lehrer entscheide, welche Funktionen er an den Schüler abgibt. „So können die Kinder schon parallel zum Modellbau das Fliegen lernen und nach drei bis sechs Monaten ihr eigenes Modell fliegen.“ Denkbar sei der Einstieg in das Hobby auch über die Ganztagsangebote in den Schulen. Allerdings sollten die Mädchen und Jungen mindestens zehn Jahre alt sein.

Das Lehrer-Schüler-Fliegen wollen die Vereinsmitglieder zunächst kostenlos und unverbindlich anbieten. „Nach Absprache mit dem Jugendwart Alex Kurz ist das jederzeit möglich“, so Steinkamp. Dabei seien die Teilnehmer automatisch über den Deutschen Modellfliegerverband (DMFV) versichert. Kinder und Jugendliche, die in den Roßweiner Club eintreten wollen und noch kein eigenes Einkommen haben, müssen keinen Beitrag zahlen. Notwendig ist allerdings der Abschluss einer Versicherung, für die 60 Euro im Jahr anfallen.

Flugtag in Etzdorf

Der Flugtag beginnt am 31. August um 10 Uhr auf dem Flugplatz in Etzdorf und endet bei Sonnenuntergang.

Erstmals werden Pokale vergeben. Die gibt es für die Piloten, mit der weitesten Anreise, mit dem schönsten Modell und für die schönste Flugvorführung.

Zu den Hinguckern gehören ein turbinenangetriebener Airwolf, ein Kunstflugdoppeldecker und ein Agrarflieger aus alten Zeiten (Cmelak Z 37).

Für das leibliche Wohl ist mit Kaffee und Kuchen, Steaks, Würstchen und Getränken gesorgt.