Anwohner Henry Otto ist verärgert. Schon seit Monaten strahlen viele LED-Lichtleisten nicht, die die Fußwege auf der Waldschlößchenbrücke beleuchten. Vor wenigen Tagen sei sogar ein etwa 20 Meter langer Abschnitt am Altstädter Brückenende komplett ausgefallen, berichtet er. „Das ist doch eine Frage der Sicherheit. Wann geschieht dort endlich was?“, fragt er. Den Ausfall hatten zuvor auch schon andere Anwohner bemerkt, die sich ebenfalls bei der SZ meldeten.

Die speziell für die Waldschlößchenbrücke konstruierten LED-Leuchten sind die große Schwachstelle des Bauwerks. Sie waren ein Bestandteil des Kompromissvorschlages, mit dem die Stadt den später aberkannten Unesco-Welterbetitel retten wollte. Statt der einst vorgesehenen normalen Straßenlaternen wurden die 1 322 knapp einen Meter langen Lichtleisten an den Geländer-Innenseiten geplant. Seit der Eröffnung 2013 sind laut städtischer Statistik bereits 426 Lichtleisten ausgefallen. Das ist etwa ein Drittel der Brückenbeleuchtung. Im vergangenen Jahr waren 96 Lichtleisten komplett und zudem 90 weitere einzelne LED-Leuchten ausgefallen.

Den defekten 20-Meter-Abschnitt habe die Stadt überprüft, erklärt Straßenbauamtschef Reinhard Koettnitz. „Die Ursache war eine defekte Sicherung.“ Sie wurde sofort gewechselt, sodass zumindest dieses Stück des Brückenfußweges wieder beleuchtet ist. Die anderen ausgefallenen Lichtleisten konnten nicht früher ausgetauscht werden, weil die Lieferzeit dafür etwa vier Monate beträgt.

Allerdings ist die bestellte LED-Ersatztechnik mittlerweile eingetroffen. Ab der letzten Januarwoche sollen die neuen Lichtleisten eingebaut werden, wenn dann auch das Wetter mitspielt. Sie werden noch von der mit der Installation beauftragten Firma getauscht. Die neuen Leuchten halten viel länger. Vorzeitige Ausfälle habe es bei ihnen noch nicht gegeben. Ihre Lebensdauer ist mit 50 000 Stunden angegeben, was etwa elf Jahren entspricht.