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Friseur dreht neuen Aschenbrödelfilm

Der verrückteste Haarkünstler Dresdens hat das Drehbuch selbst geschrieben. Jetzt braucht er nur noch Schnee. 

Von Henry Berndt
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Falk Döhler alias Großväterchen Frost will Aschenbrödel (Clivia
Kurtze) die Stadt zeigen.
Falk Döhler alias Großväterchen Frost will Aschenbrödel (Clivia Kurtze) die Stadt zeigen. © privat

Wann kommt dieser Mann eigentlich noch zum Haareschneiden? Keine Woche vergeht, in der Falk Döhler nicht irgendeine verrückte Idee hat – und die dann auch in die Tat umsetzt. Sein Friseursalon in der Rankestraße ist gleichzeitig Theater, in dem er gern Kindergruppen sein selbstgeschriebenes Märchen vom Zwerg Willi vorspielt. Er ist ein wandelndes Witzebuch, spielt gern Osterhase und Weihnachtsmann und ließ seine Kunden schon durch Würgeschlangen massieren. Ansonsten kann bei ihm schon mal ein Frischling oder ein Rehkitz durch den Salon spazieren. Seit Jahren engagiert sich der 52-Jährige für eine Wildtierauffangstation. Dieser Falk Döhler ist ein hoffnungsloser Tier- und Menschenfreund, aber über seine unzähligen sozialen Einsätze spricht er nur ungern. Da plaudert er viel lieber über sein neuestes Filmprojekt: „Großväterchen Frost trifft Aschenbrödel“.

Das Drehbuch stammt von ihm, auch die Regie übernimmt er selbst und spielt Großväterchen Frost. Natürlich wird das kein Hollywoodstreifen, eher ein Kurzfilm von 20 Minuten. „Ich möchte damit ein bisschen Werbung für Dresden machen und den Film später mal an meine Kunden verteilen“, sagt er. In einer Kutsche wird Großväterchen Frost Aschenbrödel in Moritzburg abholen und dann Sehenswertes in Dresden zeigen. Schon im vergangenen Jahr drehte der Friseur einige Szenen, doch dann fehlte der Schnee. Anders als beim Original-Märchenfilm 1973 wollte er sich nicht mit Unmengen an stinkendem Fischmehl behelfen und verschob die Dreharbeiten kurzerhand auf 2018. „Sobald es schneit, kann es losgehen“, sagt er.

Sein Aschenbrödel Clivia Kurtze steht schon bereit. Die 37-Jährige ist eine Kundin in Döhlers Salon. Als er sie auf die Rolle ansprach, musste sie nicht lange überlegen. Bei ihrer Ausstattung ließ sich Döhler nicht lumpen. Kleid und Schmuck sind exakte Kopien des Originals.

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